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Berliner Schulen: Senat beschließt Einführung des Ethik-Unterrichts

Der Berliner Senat hat die Einführung des umstrittenen Ethik-Unterrichts beschlossen. Das Fach soll künftig als Pflichtfach religiös und weltanschaulich neutral von der 7. bis 10. Klasse unterrichtet werden.

Berlin - Im kommenden Schuljahr 2006/2007 wird der Ethik-Unterricht zuerst an den 7. Klassen eingeführt. Die Schulen sollen dabei mit den Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften kooperieren. Die Evangelische Kirche ist inzwischen zur Mitwirkung bereit.

Der Religionsunterricht soll weiterhin auf freiwilliger Basis angeboten werden. Das Abgeordnetenhaus wird das Schulgesetz voraussichtlich im Frühjahr ändern. Die beiden christlichen Kirchen sowie CDU und FDP hatten gefordert, den Schülern die Wahl zwischen Ethik- oder Religionsunterricht zu lassen.

Schulsenator Klaus Böger (SPD) betonte, in Berlin sei es wegen der vielen Kulturen und Weltanschauungen erforderlich, dass Schüler sich in einem gemeinsamen Unterricht mit Werten auseinander setzten. Am klassischen Religionsunterricht würden zwei Drittel der Schüler an den weiterführenden Schulen nicht mehr teilnehmen. Diese Lücke solle das neue Fach füllen.

«Der Ethik-Unterricht ist weltanschaulich und religiös neutral, aber kein wertneutrales Fach», sagte er. Unterrichtet wird Ethik von Philosophie-Lehrern oder anderen Lehrern, die derzeit Fortbildungen absolvieren. In den ersten beiden Jahren würden 300 Lehrer gebraucht.

Der Senator begrüßte ausdrücklich, dass die Evangelische Kirche sich in dem neuen Kirchenstaatsvertrag mit dem Land zur Kooperation bereit erklärt. Der Senat stimmte dem Kirchenvertrag am Dienstag zu. Am 10. Februar will ihn die Kirchenleitung beschließen. (tso/dpa)

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