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Um der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden, will der Berliner Senat jährlich 9000 neue Wohnungen bauen.

© dpa

Senat macht Druck beim Wohnungsbau: Bebauung von Brachen und Kleingärten geplant

Seit Jahren steigt Berlins Einwohnerzahl. Neuer Wohnraum entsteht hingegen kaum. Nun will der Senat schnell handeln. Neben Brachen und Grünflächen sollen - wenn nötig - auch Kleingartenanlagen bebaut werden.

Der Senat macht Druck bei der Entwicklung eines Leitfadens für den Berliner Wohnungsbau. Bausenator Michael Müller (SPD) sagte am Rande einer Veranstaltung zum „Stadtentwicklungsplan Wohnen“, der Senat strebe den Bau von 9000 Wohnungen im Jahr an, um der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum infolge der stetig wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Berlin verfüge im Gegensatz zu anderen Großstädten über genügend freie Fläche für den Wohnungsbau.

Die Herausforderung sei allerdings die Akzeptanz der Bewohner in den innerstädtischen Quartieren, wenn Baulücken geschlossen oder Grünflächen bebaut werden. Um Konflikte zu schlichten soll eine Wohnungsbauleitstelle auf Staatssekretärsebene eingerichtet werden, die auch bei Auseinandersetzungen von Bauherren mit den vielen Verwaltungsstellen aushelfen soll: beim Bezirk, beim Senat, bei der Investitionsbank Berlin und beim Liegenschaftsfonds. Auch das Konzept zur Förderung von Wohnungsbau werde vorangetrieben. Müller deutete an, dass bestimmten Zielgruppen wie Studenten ein Angebot gemacht werden könnte und eine Förderung in besonders angespannten innerstädtischen Quartieren angedacht sei.

Welche Baulücken in der Stadt genau geschlossen werden sollen, ist unklar. Sicher ist, dass die Ränder des Tempelhofer Feldes, die Europa-City, Adlershof und Tegel mit jeweils mehreren hundert Wohnungen Schwerpunkte der Entwicklung sein werden. Auch die Bebauung von Kleingartenanlagen sind kein Tabu. Ein kleiner Teil von den insgesamt 926 Anlagen soll jeweils zur Hälfte bebaut werden, zur anderen Hälfte erhalten bleiben. Der Senat spreche zurzeit mit den Bezirken über die betroffenen Anlagen. Müller will auch eine Regelung zur Zweckentfremdung vorlegen.

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