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SERIE BERLINER Chronik: 24. Juli 1990

Die Liberalen verlassen die DDR-Koalition. Und am Bahnhof Zoo trifft der erste IC ein. Reisezeit nach Hamburg: vier Stunden

JAHRE

EINHEIT

Die Liberalen verlassen die DDR-Koalition mit der CDU, SPD und DSU. Partei- und Fraktionschef Rainer Ortleb begründet dies mit der Unnachgiebigkeit von Ministerpräsident Lothar de Maizière im Streit um den Termin für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik. SPD und Liberale sind für den Beitritt vor der gesamtdeutschen Bundestagswahl am 2. Dezember, damit die Wahl nach einheitlichem Recht stattfinden könne, CDU und DSU sind für Wahlen nach unterschiedlichem Recht in Ost und West und daher für den Beitritt nach der Wahl. In der Volkskammer waren SPD und Liberale mit Anträgen auf Beitritt per 1. Dezember an der Mehrheit von CDU, DSU, PDS und Bündnis 90 gescheitert. Trotz des Austritts aus der Koalition bleiben beide Minister der Liberalen im Amt.

Auf dem Bahnhof Zoo trifft der erste Intercity-Zug ein, der „Fliegende Hamburger“, und wird bestaunt. Höchstgeschwindigkeit: 160 Stundenkilometer. Vom 1. August an soll er als „Max Liebermann“ zunächst für zwei Monate einmal täglich von Berlin nach Hamburg und zurück fahren. Eingesetzt werden die historischen roten Waggons; die typischen Wagen im IC-Design mit Diesellok fahren erst ab Herbst. Bis Hamburg benötigen die Züge fast vier Stunden. Erst ab 1992 fahren sie im Zwei-Stunden-Takt.

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