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SERIE BERLINER Chronik: 25. Juli 1990

In Ost-Berliner Rathäusern werden Geheimbüros entdeckt

JAHRE

EINHEIT

In allen Ost-Berliner Rathäusern wurden geheime Büros für die Übermittlung codierter Nachrichten entdeckt. Zugang hatten nur SED-Kader und Stasi-Mitarbeiter. Dies berichtet Der Tagesspiegel unter Berufung auf die Bezirksbürgermeister Gert Schilling (Weißensee) und Benno Hasse (Mitte). Nach Angaben Benno Hasses wurden noch am 10. Juli codierte Fernschreiben aus einem solchen Raum im Rathaus Mitte versandt. Gert Schilling berichtete, eine Mitarbeiterin habe ihm den Zugang zu dem Büro in Mitte zunächst verweigert und mit dem Staatsanwalt gedroht. Er habe dort auch einen Schlüssel zu seinem Amtszimmer gefunden. Die Büros hätten dem Informationsaustausch in „Krisensituationen“ und vermutlich zum Abhören gedient. Der stellvertretende Oberbürgermeister und Innenstadtrat Thomas Krüger spricht nach der Entdeckung von einem „Skandal ohnegleichen, dass derartige Geheimbüros auch nach der Wende ohne Wissen der demokratisch gewählten Hausherren unterhalten wurden“. DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel bestreitet, dass die „Chiffriereinrichtungen“ als Büros der Stasi genutzt und von dort Mitarbeiter abgehört worden seien. Thomas Krüger wirft Peter-Michael Diestel darauf hin vor, die Entdeckung und Benutzung der Büros herunterzuspielen. Gru

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