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SERIE BERLINER Chronik: 31. März 1990

Bei Kleinmachnow öffnet sich die Mauer, evangelische Christen trauern um Bischof.

Mit einem Volksfest wird der Grenzübergang Zehlendorf/Kleinmachnow eröffnet. Auch ein BVG-Bus fährt nun über diesen Übergang bis zur Waldschänke Stahnsdorf. Beiderseits der Machnower Straße (Zehlendorf) machen sich Verkaufsstände breit, am Zehlendorfer Damm (Kleinmachnow) locken Buden mit Kaffee und Kuchen, eine Kapelle des West-Zolls spielt. Da am 6. Mai die Kommunalwahlen in der DDR stattfinden, sind die Parteien mit Infoständen zur Stelle. Tränen der Rührung fließen bei solchen Ereignissen nicht mehr. Bis Mitte April sollen sich weitere Löcher in der Mauer auftun, so dass die Zahl der Übergänge auf 40 steigt.

Die Evangelische Kirche teilt mit, dass der Trauergottesdienst für Bischof Kurt Scharf am 5. April in der Marienkirche in Ost-Berlin stattfindet. Die Predigt hält der Bischof von Berlin-Brandenburg (Ost), Gottfried Forck. Scharf brach am 28. März in einem BVG-Bus zusammen und starb. Er war von 1961 bis 1967 EKD-Ratsvorsitzender und von 1966 bis 1967 Bischof von Berlin-Brandenburg, aber in seinem Amt auf West-Berlin beschränkt.

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