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SERIE BERLINER Chronik: 7. Juni 1990

Der neue Magistrat Ost-Berlins hat Ärger mit Hausbesitzern

JAHRE

EINHEIT

Der Ost-Berliner Magistrat macht den am Tag zuvor verfügten Verkaufsstopp kommunaler Grundstücke zu Spottpreisen zwischen zwei und acht Ost-Mark pro Quadratmeter wieder rückgängig. Finanzstadtrat Bernd Fritsche hatte den Stopp mit der „unverantwortlichen Verschleuderung“ von Grund und Boden begründet. Nun stürmen 150 aufgebrachte Bürger das Rote Rathaus. Oberbürgermeister Tino Schwierzina beugt sich dem Protest. An Ort und Stelle wird lediglich eine Modifizierung ausgehandelt: Um Spekulantentum vorzubeugen, sollen die 1700 bereits abgeschlossenen und alle künftigen Kaufverträge - 4000 Anträge liegen vor - um die Klausel erweitert werden, dass die neuen Eigentümer ihre Grundstücke und Häuser nicht weiterveräußern dürfen, es sei denn an den Magistrat. Der Verzicht auf marktübliche Preise bedeutet für den Magistrat geschätzte Einnahmeverluste in dreistelliger Millionenhöhe. Der Billigverkauf an bisherige Nutzer geht auf eine Entscheidung der DDR-Regierung Modrow vom März 1990 zurück. Gru

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