zum Hauptinhalt

Berlin: Serie von Taxiüberfällen: Haftstrafe für 17-Jährigen

Am Ende seiner Überfall-Serie ging Kassem K. (Name geändert) im wahrsten Sinne des Wortes baden: Auf der Flucht vor einem Polizisten sprang er in die Panke.

Am Ende seiner Überfall-Serie ging Kassem K. (Name geändert) im wahrsten Sinne des Wortes baden: Auf der Flucht vor einem Polizisten sprang er in die Panke. Der Beamte aber holte den damals 16-Jährigen im knietiefen Wasser ein. Kassem K. hat knapp innerhalb eines Monats zwölf Taxifahrer in Wedding beraubt oder bestohlen. Insgesamt erbeutete er laut Anklage 1400 Euro. Gestern musste sich der mehrfach vorbestrafte Jugendliche, der als Intensivtäter gilt, vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten.

Der Taxiräuber war bei den Taten allein oder mit einem Komplizen unterwegs. Seit Anfang Januar hatte er sich wiederholt nach Wedding fahren lassen. Am Ziel angekommen, entriss er dann beim Bezahlen den Taxifahrern ruckartig ihre Geldbörsen. In zwei Fällen wurden die Fahrer dabei leicht verletzt. Am 7. Februar aber war ein Zivilbeamter in der Nähe, als Kassem K. aus einem haltenden Taxi sprang. Die bestohlene 42-jährige Fahrerin rief laut um Hilfe. Da nahm der Polizist die Verfolgung auf.

Die Schule hat Kassem K. in der 8. Klasse abgebrochen. Der in Berlin geborene Sohn libanesisch-kurdischer Eltern soll sich immer intensiver mit Glücksspielen befasst haben. Und er beschäftigt seit Jahren Polizei und Justiz. 30 Verfahren liefen bereits gegen K. – wegen Beleidigung, Bedrohung, Diebstahls, Verstoßes gegen das Waffengesetz und Körperverletzung.

Die Taxiüberfälle habe K. gestanden, sagte ein Justizsprecher nach dem nicht öffentlichen Prozess. Die Richter seien davon ausgegangen, dass der Jugendliche auf Grund einer Spielsucht bei den Taten vermindert schuldfähig war. Es habe sich um Beschaffungskriminalität gehandelt. Wegen dreifachen Raubes und Diebstahls in neun Fällen wurden zwei Jahren und sechs Monate Haft für K. verhängt. Einbezogen wurde eine frühere Jugendstrafe von eineinhalb Jahren Haft. Außerdem verordnete ihm das Gericht eine Therapie gegen seine Spielsucht. K. G.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false