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SERIE WENDEKalender: 14. Februar 1989

Die Flucht dreier Ost-Berliner findet ein spektakuläres Ende

20 JAHRE MAUERFALL

Erzählen Sie doch Ihre eigene Geschichte von damals! Lesebeispiele:

www.tagesspiegel.de/meinjahr89

Drei junge Bauarbeiter aus Adlershof durchbrechen mit einem Lkw einen verrammelten Stadtbahnbogen an der Reinhardtstraße. Sie rumpeln über das Sperrgebiet zur Spree, durchbrechen noch einen Drahtzaun und bleiben stehen. Durch die zerborstene Windschutzscheibe des Lasters klettern sie ins Freie und springen in die Spree, um ans andere Ufer zu schwimmen – in Surfanzügen und Schwimmflossen. Ein Boot der DDR-Grenzposten fischt einen der drei aus dem Wasser. Die beiden anderen können entkommen. Die Westmächte verurteilen die Festnahme als „eklatante Menschenrechtsverletzung“. Hinzu komme eine Verletzung des Viermächtestatus der Stadt. Die DDR-Grenzer hatten den flüchtenden Bauarbeiter geschnappt, als der schon an der westlichen Ufermauer hing. Bei dem Pechvogel handelt es sich um einen 21-Jährigen. Er wird Ende April in Ost-Berlin zu vier Jahren Haft verurteilt, meldet sich aber bereits am 21. Juni im Aufnahmelager Marienfelde. Einen Tag zuvor hatten die Westmächte öffentlich gemacht, dass ihre zahlreichen Proteste und diplomatischen Interventionen sowohl in Ost-Berlin als auch in Moskau ergebnislos geblieben seien. loy

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