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SERIE WENDEKalender: 21. Februar 1989

Eine Todesanzeige für Maueropfer Chris Gueffroy in der SED-Bezirkszeitung

20 JAHRE MAUERFALL

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www.tagesspiegel.de/meinjahr89

„Für uns alle unfassbar – er war noch so jung.“ Eine Anzeige zum Tod von Chris Gueffroy, dem letzten Opfer an der Berliner Mauer, erscheint in der Berliner Zeitung. Der Bruder des Getöteten hatte es geschafft, die Anzeige in die SED-Bezirkszeitung zu schmuggeln. Allerdings sind die Todesumstände verschleiert, die Rede ist von einem „tragischen Unglücksfall“.

Der 20-Jährige war in der Nacht vom 5. auf den 6. Februar von Grenzsoldaten erschossen worden, als er versucht hatte, gemeinsam mit seinem Freund Christian Gaudian versucht hatte, die Grenze zwischen Treptow und Neukölln zu überwinden. Zehn Schüsse trafen den jungen Mann, sein Begleiter Gaudian wurde schwer verletzt. Die Trauerfeier für Gueffroy am Friedhof Baumschulenweg ist für den 23. Februar vorgesehen.

In West-Berlin hat Wirtschaftssenator Elmar Pieroth (CDU) einen Wochenendausflug zum Potsdamer Platz unternommen. Er kehrte mit starken Eindrücken zurück. Jedes Wochenende ist „Krempelmarkt“ auf der Brachfläche an der Mauer, ein äußerst erfolgreiches Event, das viele polnische Schwarzhändler anlockt. Pieroth fordert nun alle zuständigen Senatsstellen auf, unverzüglich einzuschreiten. Auf dem Markt tummelten sich diesmal rund 5000 polnische Händler und verkauften laut Pieroth überwiegend unverzollte Waren, unter „hygienisch unzulässigen Bedingungen“. loy

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