zum Hauptinhalt

SERIE WENDEKalender: 26. April 1989

In Ost-Berlin wird mehr getrunken, im Westen sichert Brennstoff Arbeitsplätze.

JAHRE

MAUERFALL

Erzählen Sie doch Ihre eigene Geschichte von 1989! Lesebeispiele:

www.tagesspiegel.de/meinjahr89

Alkohol am Arbeitsplatz hat auch im Osten Konsequenzen: Die „Morgenpost“ berichtet, in den Ost-Berliner Betrieben gebe es 70 „Sonderbrigaden“ mit etwa 700 „psychisch Auffälligen“ Mitarbeitern, hinter dieser Bezeichnung verbergen sich ihn der Regel Alkoholiker. Für die Sonderbrigaden würden „arbeitsrechtliche Ausnahmegenehmigungen“ gelten. Der Alkoholkonsum steige in der DDR seit Jahren an; 1987 wurden pro Kopf 141 Liter Bier, 16 Liter Spirituosen und 11,7 Liter Wein und Sekt konsumiert.

Bis zum Jahr 2000 soll die „Brennstoffanweisung“ in West-Berlin verlängert werden. Aufgrund der „Anweisung“ muss der Senat seine festen und flüssigen Brennstoffe ausschließlich bei der landeseigenen Behala beziehen. Damit sind 53 Arbeitsplätze im Westhafen gesichert. Der abgewählte CDU/FDP-Senat wollte die Anweisung auslaufen lassen. Die Gewerkschaft ÖTV begrüßt die Entscheidung. Damit sei die „kostengünstigste Versorgung öffentlicher Einrichtungen“ gesichert.

Der grenzenlos tätige Blumendienst Fleurop meldet ein Ungleichgewicht bei den Blumengrüßen: Aus der DDR erhielt das Unternehmen 1988 57 000 Aufträge mit einer Zieladresse in der Bundesrepublik, in umgekehrter Richtung waren es nur 25 000. Zu möglichen Erklärungen sagt Fleurop nichts. In der Rangfolge der Verschicker liegen die West-Berliner mit 124 Aufträgen pro 1000 Einwohner deutlich an der Spitze, weit vor Hamburg (80) und Schleswig-Holstein (65). loy

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false