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SERIE WENDEKalender: 5. August 1989

Eine Dienstanweisung für US-Soldaten und eine erregte Debatte im SED-Politbüro

JAHRE

MAUERFALL

Erzählen Sie doch Ihre eigene Geschichte von 1989! Lesebeispiele:

www.tagesspiegel.de/meinjahr89

Die US-Soldaten in Berlin dürfen nicht mehr hemmungslos im Ostteil der Stadt shoppen. Nach einer neuen Dienstanweisung ist der Kauf von Antiquitäten und Nahrungsmitteln verboten, von allem anderen darf jeweils nur noch ein Stück mitgenommen werden. In Ost-Berlin war Unmut aufgekommen, weil US-Soldaten in Kompaniestärke anreisten und in großem Stil Ferngläser oder Kristallgläser wegschafften.

Werner Krolikowski, Stellvertreter von Ministerpräsident Willi Stoph, platzt im SED-Politbüro der Kragen. Er fragt, „ob es nicht, verteufelt nochmal, an der Zeit sei, dass sich das Politbüro mit einer Erklärung an das Volk wendet?“ Gerade hatte die SED-Führung erfahren, dass die Ungarn ihre Westgrenze öffnen wollen. Chefideologe Kurt Hager würgt die Debatte ab. Ohne den Generalsekretär (Erich Honecker liegt im Krankenhaus) seien diese Fragen nicht zu klären. loy

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