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Das Brandenburger Tor steht im Mittelpunkt. Jeanette Biedermann und die Pet Shop Boys sollen dem Showprogramm aus dem oft beklagten Mittelmaß helfen.

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Silvester am Brandenburger Tor: Mit „Go West“ ins neue Jahr

Raus aus der Zweitklassigkeit: Die Pet Shop Boys sind Stargäste auf der Berliner Silvesterparty am Brandenburger Tor. Bis zu eine Million Besucher erwarten die Veranstalter in diesem Jahr.

Die Londoner Pet Shop Boys sind erklärtermaßen Berlin-Fans: Die Musiker Neil Tennant und Chris Lowe verbringen hier in der Regel jährlich sechs Wochen, gehen in Clubs, nehmen Songs auf und geben hin und wieder Konzerte auch in kleineren Sälen. Jetzt steht ein Publikumsrekord bevor, denn die Pet Shop Boys sind die Topstars bei der Silvesterfeier am Brandenburger Tor. Die Veranstalter um Willy Kausch erwarten bis zu eine Million Besucher.

Zum Feuerwerk um Mitternacht soll es zunächst ein Instrumental-Intro der Pet Shop Boys geben – und dann „Go West“, einen ihrer größten Hits, plus drei weitere Songs. In den vorigen Jahren hatten Kritiker der Riesenparty oft bemängelt, es stünden nur zweitklassige Stars auf der Bühne oder solche, die ihre beste Zeit längst hinter sich haben. Letzteres gilt zum Teil zwar auch für die Pet Shop Boys, die in den 80er und 90er Jahren am bekanntesten waren, aber das Popduo ist auch heute noch eine viel beachtete Band. Eine aktuell erfolgreiche Sängerin, die am Brandenburger Tor auftreten will, ist Loreen, die schwedische Siegerin des diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC). Mit dabei sind unter anderem auch R.I.O. feat. U-Jean, die 2012 mit „Summer Jam“ obere Plätze in den Charts erreichten, sowie Bonnie Tyler, Kate Ryan, Jürgen Drews und die Band „Ewig“, in der Jeanette Biedermann singt.

Das Publikum soll außerdem im Rahmen einer Show zum „größten Dancemob der Welt“ animiert werden und im „Gangnam Style“ tanzen – auch wenn der südkoreanische Rapper Psy, der mit dem gleichnamigen Song einen Hit und das laut „Guinness Buch der Rekorde“ beliebteste Video in der Geschichte von Youtube schuf, nicht selbst in Berlin sein wird.

Die Pet Shop Boys treten bei der Berliner Silvesterparty auf.
Die Pet Shop Boys treten bei der Berliner Silvesterparty auf.

© picture alliance / dpa

An Superlativen mangelt es den Organisatoren der mittlerweile 18. Silvesterfeier auf der Straße des 17. Juni zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule nicht. Laut Willy Kausch handelt es sich um die weltweit größte Open-Air-Party zum Jahreswechsel. Sie werde nicht nur drei Stunden lang vom ZDF und Deutsche Welle TV übertragen, sondern ausschnittsweise auch von mindestens 150 weiteren Stationen in aller Welt. Vor der Hauptbühne wird eine 300 Quadratmeter große Videowand installiert, damit alle Besucher eine gute Sicht haben. Wie schon im vorigen Jahr führt das Moderatorenduo Joko und Klaas zusammen mit Mirjam Weichselbraun durch das Programm. Unverändert blieben auch die Preise für Essen und Getränke an den 150 Ständen, versprachen die Organisatoren. Man orientiere sich dabei an den Berliner Volksfesten.

Mehr als 1100 Mitarbeiter sollen im Einsatz sein, darunter 400 Ordner. Rund 260 Künstler treten auf drei Bühnen auf. Bereits am 30. Dezember könne man sie bei öffentlichen Proben erleben, heißt es. Das Höhenfeuerwerk um Mitternacht soll elf Minuten dauern und 6000 Raketen in den Himmel schicken. Es wird 1000 Toiletten geben – und erfahrungsgemäß ungefähr 150 Tonnen Müll, die ein Reinigungsunternehmen bereits am Neujahrsmorgen wieder beseitigen will.

Das Brandenburger Tor sei besonders durch die TV-Bilder von der Silvesterfeier zu „einer der visuellen Konstanten“ geworden, die das Bild Berlins im In- und Ausland prägten, sagt Burkhard Kieker, der Chef der Tourismusgesellschaft Visit Berlin. Eine solche Werbung für die Stadt sei „unbezahlbar“.

Von Weihnachten bis Silvester erwartet Kieker rund zwei Millionen Übernachtungsgäste und Tagesbesucher in der Stadt – allerdings nicht nur wegen der Silvesterfeier. Unter anderem tragen auch die vielen Weihnachtsmärkte sowie das Clubleben dazu bei, denn junge Touristen tanzen hier gerne ins neue Jahr. Für Deutsche, die zum Jahreswechsel eine Städtereise planen, sei Berlin vor Hamburg und Paris das beliebteste Ziel, sagte der Tourismuschef. Silvester dürften die Hotelzimmer „weitgehend ausverkauft“ sein. Wer jetzt noch eines suche, solle sich beeilen.

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