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Silvio-Meier-Demonstration: Auf dem Weg zur Konfrontation

Die Demonstranten zum Gedenken an Silvio Meier zieht am Samstag durch Friedrichshain. Die Linken verzichten auf die Konfrontation mit den Nazis. Die Polizei befürchtet Gewalt von rechts.

Anders als in den Vorjahren soll der Protest von mindestens 1000 Teilnehmern nicht nach Lichtenberg führen, hinein in den als rechte Hochburg verrufenen Weitlingkiez. Bislang musste die Polizei auf der Frankfurter Allee immer schweres Gerät und über 1000 Beamte postieren, um beide Gruppen zu trennen. Wie der Anmelder der Demo, der Bezirksverordnete Kirill Jermak der Linken, sagte, wolle man in diesem Jahr die „Solidarität mit alternativen Projekten thematisieren“.

Also führt das Silvio-Meier-Gedenken heute ab 16 Uhr im „eigenen“, linken Friedrichshain im Kreis. Die Entscheidung stieß bei der Polizei auf Erleichterung. Denn nach dem Schlagstocküberfall von Linksautonomen auf fünf Rechte in einem Schnellrestaurant ist die Stimmung angespannt. Der Tatort lag genau am U-Bahnhof Samariterstraße, in dem 1992 der Hausbesetzer Silvio Meier von Neonazis ermordet worden war. Deshalb werden jetzt Racheakte befürchtet. Wie berichtet, gibt es bereits Drohungen im Internet gegen Jermak. Dieser ist bereits zweimal attackiert worden.

Unklar ist, ob neben der von Neonazis in Lichtenberg angemeldeten Kundgebung heute doch noch irgendwo der Landesparteitag der NPD stattfinden wird. Nachdem NPD-Chef Eckart Bräuniger am vergangenen Sonntag im Tagesspiegel angekündigt hatte, dass der Parteitag auf jeden Fall an diesem Sonnabend stattfinden solle, war er am Montag davon wieder abgerückt. Offiziell heißt es, dass keine Räume gefunden wurden.

In Lichtenberg ruft Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich (Linke) für 14 Uhr auf dem Münsterlandplatz zu einer „Kundgebung gegen rechts“ auf. 500 Meter weiter findet an der Ecke Weitling-/Margaretenstraße zur gleichen Zeit die Versammlung von etwa 50 Neonazis statt unter dem Motto „Unser Kiez will keine Schläger“. Ha

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