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Skurriler Störfall am Hauptbahnhof: In einen Bahntunnel pinkeln? Das macht doch kein Berliner!

Bernd Matthies wirft sich für Berlin und die Bahn in die Bresche.

Immer hacken sie alle auf Berlin rum. Und auf der Bahn! Und auf der Bahn in Berlin! Der Berliner Hauptbahnhof ist im Grunde Ursprung und Achse des Bösen, das kann man ja auch alle paar Tage in der Tagesschau sehen. Am gestrigen Donnerstag ging es morgens um acht schon wieder los. Sperrungen, Bundespolizei, Verspätungen, Ärger. Die Bahn packt’s einfach nicht.

Deshalb, zur Ehrenrettung der Bahn, und weil der Wahnsinn manchmal einfach zu wahnsinnig um sich greift, hier die wahre Ursache, wie sie uns von der Bundespolizei zugetragen wurde: Ein Mann, rüstige 79 Jahre alt, war in den Tunnel Richtung Potsdamer Platz marschiert. Kaum war er wieder da, unterzogen ihn die Beamten einem Verhör. Und? „Sein lebensgefährliches Verhalten rechtfertigte er mit dem Bedürfnis, urinieren zu müssen.“ Fünf Züge mit insgesamt 38 Minuten Verspätung, ein Teilausfall.

Dafür kann die Bahn nun wirklich nichts. Berlin allerdings... Aus Hamburger oder Münchener Sicht ist so etwas sehr berlintypisch, und es dürfte schwer sein, den Einwand zu widerlegen, dass harmlose Irre dieses Typs in der Hauptstadt ein Biotop finden, in dem sie besonders gut gedeihen. Allerdings war das Hauptmotiv neben dem Harndrang die Schamhaftigkeit, und das spricht für auswärtige Herkunft.

Bitte? Ein Potsdamer? Klar. Ein echter Berliner wäre deshalb nie extra in den Tunnel marschiert.

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