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Vor dem Reichstagsgebäude in Berlin wurde für eine schnelle und unbürokratische Evakuierung für bedrohte Menschen aus Afghanistan demonstriert.

© Christoph Soeder/dpa

Talent-Luftbrücke, Patennetzwerk, Spenden: So kann man jetzt Menschen in Afghanistan helfen

Mehrere Organisationen führen Aktionen durch, um den Afghanen in der Krise zu helfen. Ein Überblick.

Die Nachrichten aus Afghanistan schockieren viele Berliner:innen und Brandenburger:innen. Leichenteile wurden im Tragwerk einer ausfliegenden Maschine gefunden, Menschen klammerten sich dort fest. Helfer:innen aus der Entwicklungszusammenarbeit schaffen es nicht, an Taliban-Checkpoints vorbeizukommen. Am Flughafen sollen sich in die Massen der – zum Großteil männlichen – Ausreisewilligen auch Taliban-Kämpfer begeben haben, um wegzukommen. Wie bloß im Chaos sinnvoll helfen, was viele Tagesspiegel-Leser:innen wollen?

„Mädchen werden nicht mehr lernen können und ihre Lehrerinnen sind in Gefahr“, warnt die Frauenrechtsorganisation „terre des femmes“. Die in Bildungsprojekten engagierten Mitarbeiterinnen müssen sich gerade verstecken, die meisten gehören der verfolgten Hazara-Minderheit an, die während der Schreckensherrschaft der Taliban von 1996 bis 2001 besonders brutal verfolgt wurde.

Unter dem Stichwort „Afghanistan“ kann man für terre des femmes spenden: Ethik Bank, IBAN DE88 8309 4495 0003 1160 00, BIC GENODEF1ETK. Die Deutsche Welthungerhilfe sammelt mit Stichwort „Hilfe für die Menschen in Afghanistan“.

Eine individuelle Luftbrücke will ein Zusammenschluss von Berliner Nichtregierungsorganisationen und Wirtschaftsunternehmen mit der „Talent Airlift Afghanistan“ organisieren, sofern es die Umstände weiter zulassen. Denn die Gruppe hochqualifizierter gebildeter junger Menschen sei durch die Machtübernahme der Taliban besonders bedroht, „viele von Ihnen haben in Deutschland oder anderen westlichen Ländern studiert und sind dadurch zur Zielscheibe geworden“.

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Über die Website www.talent-airlift.com bietet die Initiative Unternehmen Zugang zu mehr als 50 Bewerber:innen aus Afghanistan, die auf der Suche nach Jobs in Deutschland sind. Ehrenamtliche können sich dort als Lebenslauf-Coaches anmelden, bei der Bewerbung helfen. Mehr als 60 Unternehmen und 100 Coaches sind bereits angemeldet, unterstützt von der Imagine Foundation, Localyze und GoVolunteer. Für ein Arbeitsvisum fehlten nur noch konkrete Jobangebote. Viele Firmen der Startup-Szene machen schon mit.

Auch das Patennetzwerk afghanische Ortskräfte (patenschaftsnetzwerk.de) sucht Mentoren, Paten, Spender:innen, die ehemaligen afghanischen Mitarbeitern der Bundeswehr gelegentlich als Ansprechpartner:innen helfen können.

Unterdessen bitten Organisationen um Geduld, um Aktionen sinnvoll durchzuführen. Selbst die Bundesregierung hat gerade die Entwicklungshilfe ausgesetzt, damit das Geld nicht in Hände der Taliban gerät.

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