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Berlin: Sohn zu Angriff aufgestachelt

Vater steht wegen versuchten Totschlags vor Gericht

Der Vater stachelte den Sohn auf. Davon geht die Staatsanwaltschaft nach einer Messerstecherei in der Parkanlage Lessinghöhe in Neukölln aus. Er habe seinen 15-jährigen Sohn im März aufgefordert, einem 16-jährigen Jungen in den Hals zu stechen, heißt es in der Anklage. Seit gestern muss sich der arbeitslose Bäcker wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten.

Der Kurde Müslüm B. wurde im Mai festgenommen. Der 59-jährige Familienvater, der seit 13 Jahren in Deutschland lebt, sei ein anerkanntes Folteropfer, sagte seine Anwältin am Rande des Prozesses. Er sei an jenem Tag wie so oft im Park gewesen. Doch nur als Spaziergänger. Es werde ganz klar bestritten, dass er seinen Sohn aufgehetzt habe. In der Verhandlung schwieg der Vater.

Einen Tag vor dem Angriff soll es zwischen dem Sohn und dem späteren Opfer zum Streit gekommen sein. Die Anklage geht davon aus, dass Vater, Sohn und ein 14-jähriger Freund des Jungen beschlossen, den Rivalen aus Rache zu töten. Der 14-Jährige soll das Opfer von hinten gepackt und nach unten gedrückt haben. Dann habe der Vater seinen Sohn aufgefordert, das Messer einzusetzen. Dieser soll Anlauf genommen und dem 16-Jährigen ins Gesäß gestochen haben. Hintergrund war möglicherweise ein Streit zwischen zwei Cliquen, hieß es am Rande des Prozesses. Der Sohn wurde bereits zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. K. G.

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