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Die Bösebrücke zwischen Prenzlauer Berg und Wedding wird jetzt saniert, der Autoverkehr umgeleitet. Problemlos hin und her können nur Fußgänger und Radler.

© Kai-Uwe Heinrich

Baustelle Berlin: Sommerzeit, Baustellenzeit - diese Brücken werden gesperrt

In diesem Sommer wird wieder viel gebaut in Berlin. Betroffen sind marode Überführungen überall in der Stadt. Mit Behinderungen muss dabei gerechnet werden - auch an wichtigen Brücken und auch über die Ferien hinaus.

Eigentlich gilt die Sommerzeit ja als Baustellenzeit. Doch angesichts der Schäden vor allem an Brücken stehen Berliner Autofahrern nun Baustellen bevor, die viel länger dauern als nur die kommenden Schulferien. Bekanntlich sind von den 1100 Berliner Brücken etwa 50 sanierungsbedürftig. Dass teilweise sogar Einsturzgefahr besteht, bekamen die Berliner im vergangenen Jahr zu spüren, als die Freybrücke im Zuge der Heerstraße für Lastwagen und Busse gesperrt werden musste – der wichtigste Übergang über die Havel. In den kommenden Tagen beginnen in mehreren Bezirken weitere Bauarbeiten. Ein Überblick.

BÖSEBRÜCKE 

Mindestens eineinhalb Jahre wird die wichtigste und geschichtsträchtige Verbindung zwischen Prenzlauer Berg und Wedding halbseitig gesperrt. Derzeit werden Malmöer Straße und Jülicher Straße „ertüchtigt“. Denn in der ersten Stufe wird die Fahrbahn Richtung Osten gesperrt, Autos werden durch Wohnstraßen über die Behmstraßenbrücke umgeleitet. Damit Fußgänger noch die Straße überqueren können, wurden auf der Umleitungsstrecke drei Fußgängerampeln installiert. Die Jülicher Straße und die Malmöer Straße werden zu zweispurigen Einbahnstraßen umgewandelt. Der Umbau dieser Umleitungsstrecke soll nach Angaben der Senatsbauverwaltung am 6. Juli beginnen.

Die eigentliche halbseitige Sperrung soll am 14. Juli starten. Der Verkehr in Richtung Westen bleibt in dieser ersten Bauphase weiter auf dem eher als „Bornholmer Brücke“ bekannten Bauwerk, auch die Straßenbahn rollt auf dem einen Gleis in beide Richtungen weiter. In der zweiten Phase – während der Sperrung Richtung Westen – wird auch die Straßenbahnstrecke für etwa acht Wochen gesperrt, voraussichtlich ab Mitte 2016. Gute Nachricht für Fußgänger und Radfahrer: Sie können die Brücke während der gesamten Bauzeit in beide Richtungen überqueren.

LINDENHOFBRÜCKE

Diese Brücke im Zuge der Schönerlinder Straße (B 109) über den Außenring der Bahn ist so marode, dass sie abgerissen werden muss.  Seit einiger Zeit gilt auf dieser Pankower Ausfallstraße nach Nordosten eine Gewichtsbeschränkung auf 18 Tonnen. In der vergangenen Woche wurde eine fertige Ersatzbrücke über die Gleise in Position geschoben. Diese soll voraussichtlich im Oktober befahrbar sein. Anschließend wird zwischen 2016 und 2018 die alte Brücke abgerissen und eine neue gebaut.

SALVADOR-ALLENDE-BRÜCKE

Keine guten Nachrichten gibt es von dieser Köpenicker Brücke. Wie die Verkehrsverwaltung jetzt mitteilte, wird der Neubau doppelt so teurer wie gedacht, nämlich 31 Millionen. Deshalb passiert bis auf weiteres nichts mehr. Denn die neue Summe muss zunächst im Haushalt eingeplant und vom Abgeordnetenhaus genehmigt werden. Seit Februar 2014 dürfen Autos nur noch einspurig das Bauwerk über die Spree befahren. Auch die Fertigstellung –  bislang war von 2017  die Rede – verschiebt sich auf unbestimmte Zeit. „Eine Terminschiene der Planungsphasen und der Abschluss der Planungsarbeiten können nicht bestimmt werden“, heißt es in der Antwort auf eine kleine Anfrage. Damit wird der Neubau der Brücke zeitlich möglicherweise den BER noch übertreffen. Die Schäden an der erst 1981 eröffneten Salvador-Allende-Brücke sind schon seit mehr als zehn Jahren bekannt. 2009 war der Abriss für 2013 angekündigt worden und die Fertigstellung des Neubaus für 2015. Nun ist 2015 – und es ist nicht einmal bekannt, wie lange noch geplant wird.

ANNA-NEMITZ-BRÜCKE

Diesen Namen kennt wohl kaum jemand – so heißt die Brücke im Zuge der Neuen Späthstraße über die Autobahn 113, bekannt vor allem als Anschlussstelle Späthstraße. Die Brücke ist erst vor wenigen Jahren beim Bau der Autobahn entstanden, muss aber schon wieder saniert werden. Seit Monaten war ein Teil der Fahrbahn abgesperrt, aus Sicherheitsgründen, wie es heißt. Derzeit ist der östliche Übergang der Anna-Nemitz-Brücke zur Stadtstraße betroffen, die Brücke muss deshalb am kommenden Wochenende halbseitig gesperrt werden. Der Verkehr wird über die verbleibende Brückenhälfte mit einem Fahrstreifen je Fahrtrichtung an der Baustelle vorbeigeführt. Die Einschränkungen beginnen am Donnerstag, den 2. Juli um 19 Uhr und dauern bis Montag, den 6. Juli früh. Auf der A 113 in Fahrtrichtung Nord ist die Abfahrt am Anschluss Späthstraße gesperrt.

BREITENBACHPLATZ-BRÜCKE

Die 35 Jahre alte Autobahnbrücke über den Breitenbachplatz wird seit Mai saniert, bis November gibt es nach Angaben der Verkehrsverwaltung Einschränkungen für Autofahrer.

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