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Berlin: Sommerleid, Somerfreud: "Ins Wasser, marsch"!

Na endlich, der heißersehnte Sommer ist da, und wenn man den Meteorologen Glauben schenken darf, dann bleibt er uns auch erst mal erhalten. Viele Berliner suchen jetzt nach ihrer vielleicht schon für den Winter verstauten Badehose, und sie haben bei der Wahl einer Schwimmstelle die freie Auswahl.

Na endlich, der heißersehnte Sommer ist da, und wenn man den Meteorologen Glauben schenken darf, dann bleibt er uns auch erst mal erhalten. Viele Berliner suchen jetzt nach ihrer vielleicht schon für den Winter verstauten Badehose, und sie haben bei der Wahl einer Schwimmstelle die freie Auswahl. 23 offizielle Badestellen gibt es an Berliner Gewässern, von nur dreien raten die Behörden auf Grund fragwürdiger Wasserqualität ab. An einigen Stellen ist zwar auch mit Algen zu rechnen, aber wenn man das Wasser nicht in großen Zügen schluckt, droht kaum Gefahr.

Nach Angaben von Robert Rath, Sprecher des Landesamtes für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit, ist die Wasserqualität in den Berliner Strandbädern derzeit überwiegend mit "gut" bis "hervorragend" zu bewerten. Grenzwertüberschreitungen gibt es lediglich im Jungfernheideteich und in der kleinen Wannseekette mit Stölpchensee, Pohlesee, Griebnitzsee und der Glienicker Lake. In dieser Gegend ist die Wasserqualität oft schwankend. Ein Grund dafür ist ein Klärwerk am Teltowkanal, der die kleine Wannseekette durchläuft.

Die allgemein gute bis sehr gute Wasserqualität ist für den Monat August ungewöhnlich. Als Hauptgrund für die erfreulichen Messergebnisse nennt Rath ausgerechnet das schlechte Wetter der vergangenen Wochen. Die niedrigen Temperaturen, der viele Regen sowie die eher dürftigen Sonnenstrahlen waren nicht sehr "mikrobenfreundlich". Die Belastung durch Blaualgen dagegen ist für die Jahreszeit normal. Die Algenblüte, die die Schwimmer immer im August als störend empfinden, ist meist harmlos, darauf weist Robert Rath immer wieder hin. Es wird lediglich davon abgeraten, das Wasser in großen Mengen zu trinken und es zu lange mit sonnenverbrannter Haut in Kontakt zu bringen. Duschen und Wechseln der Badekleidung nach dem Schwimmen sind dringend anzuraten.

Vorsicht ist auch geboten, wenn das Wasser so getrübt ist, dass selbst am Rand nicht mehr bis auf den Grund gesehen werden kann. Dann löst die oftmals grüne Suppe bei unsicheren Schwimmern schon mal Panik aus. Das Hauptproblem ist allerdings die Rettung im Falle eines Schwimmunfalls. "Wenn man vor lauter Schlick nichts mehr sieht, kann das schon kompliziert werden", sagte Rath.

Zwar rümpfen viele Badegäste beim Anblick der trüben Gewässer die Nase, doch haben gerade sie selbst den Zustand der Seen mit zu verantworten. Nach Angaben von Robert Rath entledigen sich viele Badegäste ihrer Notdurft im Wasser oder entsorgen Lebensmittelreste und sonstigen Müll direkt im Badesee. Dies in Verbindung mit hohen Temperaturen kann den See zum "Umkippen" bringen.

Mit seinen vielen sauberen Badestellen liegt Berlin im weltweiten Vergleich zu anderen Großstädten vorn. Das soll natürlich auch so bleiben. Seit Jahren lässt die Umweltverwaltung Seen im Wechsel mit Pumpensystemen entschlammen. So soll die Sauerstoffversorgung verbessert oder wiederhergestellt werden. Robert Rath erklärt es so: "Ein See ist ein lebender Organismus, der manchmal Anschub für sein biologisches Gleichgewicht braucht."

Johanna Hiller von Gaertringen

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