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Berlin: Sommermärchen geht weiter

Fußball-Filmfestival startet mit Rückblick auf die WM 2006

Die Party ist aus, aber das Märchen geht weiter. Als großes Fest haben viele Berliner die Fußball-WM des vergangenen Sommers erlebt. Die meisten dürften noch genau wissen, in welchem Biergarten sie beim Elfmeterschießen gegen Argentinien mitgefiebert haben. Mit seinem Film „Deutschland. Ein Sommermärchen“ ließ Regisseur Sönke Wortmann die Stimmung noch einmal aufleben. Jetzt geht das Märchen weiter: mit neuen Filmen über die WM 2006 und mit Fußballlegenden vergangener Zeiten. Im Babylon Mitte läuft am heutigen Donnerstag das Fußballfilmfest „11 mm“ an.

Das jährliche Festival wächst seit 2004 beständig und ist nun vom Kino Central ins viel größere Babylon umgezogen. „Mehrere Kinos hatten uns gefragt, ob wir das Festival bei ihnen machen wollen“, sagt Christoph Gabler vom Verein „Brot & Spiele“, der 11 mm organisiert. „Das spricht für die steigende Akzeptanz unserer Filmreihe.“ Der Fußball liefert gute Geschichten und das Festival zeigt, dass daraus mittlerweile richtig gute Filme entstehen.

Eröffnet wird die Reihe mit dem deutsch-amerikanischen Dokumentarfilm „Fan-Demanium“, einem alternativen Rückblick auf die WM 2006. Regisseur Matthias Visser hat zehn Fans aus zehn Ländern durch das Turnier begleitet: Uwe aus Berlin hat für die WM seinen Jahresurlaub genommen und gibt alles, um an Tickets zu kommen. Der Angolaner Mario freut sich, dass seine Mannschaft überhaupt dabei ist. Marino aus Italien hat von allen Fans die größte Klappe und kann am Ende am längsten feiern.

Der Zuschauer durchlebt noch einmal die spannendsten Momente des Turniers. Da der Film zu großen Teilen im Endspielort Berlin gedreht wurde, fängt er auch die einmalige Stimmung ein, die die Stadt 2006 in eine ausnahmsweise rundum fröhliche Metropole verzauberte, trotz 0:2 gegen Italien. Für den in Kalifornien lebenden deutschen Regisseur Visser ist der Film eine gute Ergänzung zu Wortmanns WM-Film. „Im ,Sommermärchen‘ geht es um die Stars. In unserem Film stehen die Fans im Mittelpunkt, die die Spieler erst zu Stars machen.“ Mit einem Gespräch über die Leidenschaft für Fußball und Leinwand eröffnen beide Regisseure heute Abend die Filmreihe.

Insgesamt zeigt das Festival 50 internationale Dokumentar- und Spielfilme, überwiegend aus Europa, aber auch aus abgelegeneren Fußballländern. Der iranische Beitrag „Offside“ etwa zeigt fußballbegeisterte Frauen, die sich als Jungen verkleiden, um ein Spiel im Stadion miterleben zu können. Ein Schwerpunkt des Festivals liegt bei den „Fußballgöttern“, mit Filmen über Spieler wie Maradona, Cruijff, Zidane oder Beckenbauer. avi

Mehr Informationen unter

Festivalprogramm: www.11-mm.de

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