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Strandgefühle. Am Wannsee war es bereits am Dienstag ziemlich voll. Zum Beginn der Ferien wird das Strandbad wieder Pilgerort vieler Schüler.

© dpa

Sommertipps für Berlin: Immer schön cool bleiben

Mit Obama kommt die Hitze, in der Innenstadt könnte es heute bei 33 Grad und vielen Sperrungen anstrengend werden. Wir haben ein paar Alternativen für alle, die sich fernab vom Obama-Rummel erholen wollen.

In der Innenstadt geht nichts mehr, alles dicht. Wegen des Besuchs von Barack Obama waren bereits am Dienstag der Potsdamer Platz und das Brandenburger Tor abgeriegelt. Am Mittwoch kommen zahlreiche Sperrungen hinzu. Dabei hat sich der Sommer genau diesen Tag ausgesucht, um die Hauptstadt zu überrollen. Bis auf 33 Grad soll das Thermometer klettern. Wohin geht man am besten, um sowohl der Hitze als auch dem Obama-Rummel zu entkommen?

ABKÜHLEN I

Der Klassiker ist, na klar, das Strandbad Wannsee mit seinem riesigen Freizeitangebot: Beachvolleyball- und Fußballfelder, Wasserrutschen, Sprungtürme und natürlich dem Bootsverleih. An heißen Sommertagen tummeln sich bis zu 30 000 Menschen im Wasser und auf dem einen Kilometer langen Sandstrand. Wer Einsamkeit sucht, wählt aber besser einen der vielen anderen Berliner Seen zur Abkühlung.

ABKÜHLEN II

Schnelle Abkühlung gibt’s an jeder Ecke, an der Eisdiele. Tipp: „Aldemir Eis“ in der Kreuzberger Falkensteinstraße 7. Neben den üblichen Verdächtigen, gibt es hier exotische Geschmacksrichtungen wie Schoko-Chili und Quark-Sesam-Honig. Unbedingt probieren!

SONNENBADEN

Mit der Waffel in der Hand kann’s weitergehen in den Mauerpark, wo einst der Grenzstreifen zwischen Prenzlauer Berg und Wedding verlief. Die Rasenflächen vor den 300 Meter langen Mauerresten gehören bestimmt nicht zu den schönsten Berlins, sind dafür aber ein umso beliebterer Szenetreff, auf dem sich täglich kuriose Charaktere versammeln. Besonders am Sonntag wird der Park zum Happening: Dann treffen sich mehr als 1000 Hobby-Céline-Dions und Backstreet Boys zum Freiluft-Karaoke. Um ein Vielfaches größer, aber teilweise ebenso heruntergekommen ist das 300 Hektar große Tempelhofer Feld. Während am Mittwoch wegen der Abreise von Präsident Obama viele gestresste Vielflieger in Tegel werden warten müssen, geht es auf dem Tempelhofer Feld entspannter zu. Schatten ist zwar rar auf dem ehemaligen Flugfeld, aber für Skateboarder, Inline-Skater oder Drachenfreunde sind die Rollbahnen und Wiesen wie gemacht.

IN DIE STERNE GUCKEN

Sonnenbaden schön und gut, irgendwann fühlt man sich bei der Hitze selbst wie ein Nackensteak auf dem Grill und will nur noch eins: Schatten. Dann ist das Planetarium am Insulaner eine gute Adresse. In den bequemen Sesseln lässt sich nicht nur hervorragend dösen. Die Vorträge führen einen durch die Milchstraße und die spannende Welt des Kosmos. Wer mag, kann nach dem Vortrag selbst einen Blick durch das große Fernrohr der benachbarten Sternwarte werfen.

KUNST GUCKEN

In Galerien wird es in den Sommermonaten oft erdrückend stickig. Wer trotzdem nicht verzichten möchte, sollte mal im Museumspark Rüdersdorf vorbeischauen. Hier wird man durch den größten Kalksteinbruch Mitteleuropas gefahren. Historische Führungen erzählen von den Schicksalen der Arbeiter in mehr als 800 Jahren Rüdersdorfer Bergbaugeschichte.

SCHNÄPPCHEN JAGEN

Draußen shoppen, auch das geht in Berlin ganz prima. Auf dem Nowkoelln Flowmarkt am Maybachufer werden Schnäppchenjäger sicherlich fündig. Das jüngste Mitglied der Berliner Flohmarkt-Szene findet immer am ersten und dritten Sonntag im Monat statt und punktet mit 70er-Jahre-Mode und jeder Menge historischem Krimskrams.

GIPFEL STÜRMEN

Auf dem einen Hektar großen Waldareal des Kletterwalds Wuhlheide kann man seine Fähigkeiten als moderner Tarzan unter Beweis stellen. Auf sieben Parcours balanciert, hangelt und fliegt man in mehr als zehn Metern Höhe von einem Baum zum nächsten. Fliegt? Ja! Das Highlight des Kletterwaldes ist ein sogenannter „Flying Fox“. An einer Seilwinde befestigt rast man mit atemberaubender Geschwindigkeit zur nächsten Baumkrone, 100 Meter entfernt. In den Baumkronen leben auch die Bewohner des neuen Vogelhauses des Berliner Zoos, das in der vergangenen Woche eröffnet wurde. Erst bei tropischer Hitze kommen die farbenprächtigen Papageien richtig ins Erzählen. Die 47 modernen Innen- und Außenvolieren bieten Platz für mehr als 600 Flughunde, Tamburintäubchen, Schönsittiche und andere Paradiesvögel.

UND AM ABEND?

Im Sommer verwandelt sich der Innenhof der Zitadelle in eine große Freiluftbühne. Tagsüber kann man durch die Kunstausstellungen in den beeindruckenden Sälen schlendern, am Abend bringt das „Citadel Music Festival“ Musiker in die Renaissancefestung. Am heutigen Mittwoch tritt der englische Singer-Songwriter Ben Howard auf. Ein schmächtiger Gitarrist mit gewaltiger Stimmkraft, Kostenpunkt: 29 Euro. Genau richtig für eine warme Sommernacht.

Kalle Harberg

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