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Sonntags um zehn: Gegen den Trend gewachsen

Die Landeskirchliche Gemeinschaft feiert Jubiläum.

Im Garten des Gemeindezentrums steht ein Festzelt, der Duft von frischem Kaffee weht durch die Räume der Landeskirchlichen Gemeinschaft Eben-Ezer an der Celsiusstraße in Lichterfelde-Süd. Ein Familienfest mit Theater- und Kunstworkshops, Grillwürsten und natürlich einem Gottesdienst stand am Sonntag auf dem Programm. Die evangelische Gemeinde hatte Grund zum Feiern: Vor fünf Jahren erwarb sie das Anfang der 80er Jahre erbaute Gebäude von den Katholiken. Seitdem geht es aufwärts.

„In den letzten fünf Jahren haben wir 28 Menschen getauft, die Zahl unserer Gemeindeglieder ist um 25 Prozent gestiegen“, bilanzierte Pastor Jürgen Schmidt zu Beginn des vollbesetzen Gottesdienstes. Mit einer Powerpoint-Präsentation erinnerten die Gemeindeglieder an die Umzugstage. Noch einmal sahen sie die Bilder von der Renovierung des Gebäudes und vom Eröffnungsgottesdienst. Noch einmal wurden Erinnerungen an vergangene Feste, Theaterabende, Gottesdienste für Kirchenferne und das „Public Viewing“ während der Fußball-EM lebendig. „Wir haben viel Segen erlebt“, sagte Pastor Schmidt. In Gebeten dankten die Christen Gott dafür. Doch sie beteten auch um Vergebung für alles, was in den vergangenen Jahren schiefgelaufen ist.

Glücklich über den Erfolg von Eben-Ezer zeigte sich auch die Festpredigerin, Pröpstin Friederike von Kirchbach. „Sie stehen vor dem wunderbaren Problem, dass Sie schon wieder über eine Erweiterung nachdenken müssen“, sagte die Theologin. „Ich würde mir wünschen, das in allen Gemeinden unserer Landeskirche zu erleben, finde es aber leider nicht überall vor.“ Doch die Pröpstin erinnerte auch an den Grund allen Erfolges: Es seien nicht „Fleiß, Fröhlichkeit und Begeisterung allein“, die eine Gemeinde wachsen ließen. „Gott tut es“, sagte die Theologin. „Es reicht nicht aus, einfach nur mehr zu arbeiten – wir müssen uns immer bewusst sein, dass alles, was wir tun, durch Gott kommt.“

Für die nächsten Jahre jedenfalls riet die Pröpstin auch der erfolgreichen Gemeinde zu einer Schwerpunktsetzung, ganz im Sinne des landeskirchlichen Reformpapiers „Salz der Erde“. Auch weiterhin sollten sich die Christen aus Lichterfelde auf die Menschen in der Stadt einlassen, die „vergessen haben, dass sie Gott vergessen haben“. Zum Beispiel durch eine attraktive Jugendarbeit: Seit 2007 beschäftigt die Landeskirchliche Gemeinschaft einen eigenen Jugendreferenten, dessen Stelle ausschließlich durch Spenden finanziert wird. Doch weil dafür bis zum Jahresende noch rund 12 000 Euro fehlen, wurde auch beim Jubiläum zu Spenden aufgerufen. Benjamin Lassiwe

Die Landeskirchliche Gemeinschaft im Internet: www.eben-ezer-berlin.de

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