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SONNTAGS um zehn: Menschen und Leuchttürme

In Neukölln eröffnen die Katholiken ein internationales Zentrum

Eine bunte Gottesdienstgemeinde hat sich in der St. Eduard-Kirche in Neukölln versammelt. Eine Afrikanerin ist kniend ins Gebet vertieft, neben dem Eingang steht eine indische Missionsschwester, im Chor singen Jugendliche unterschiedlicher Nationalitäten. Frauen und Männer, jung und alt, Berliner und Zugezogene sind zu dem Gottesdienst gekommen. Gemeinsam feiern sie an diesem Sonntag die Einweihung des neuen „Internationalen Pastoralen Zentrums“.

„Das Internationale Pastorale Zentrum soll antworten auf die Veränderung der Kirche“, sagt Dompropst Stefan Dybowski. Er verweist auf die rückläufigen Zahlen der Gottesdienstbesucher sowie die Zusammenlegung von Pfarreien im Erzbistum. „Veränderung macht unser Leben aus, macht auch Kirche und Seelsorge in der Kirche aus.“ Die katholische Kirche, so ist es seiner Predigt zu entnehmen, setzt große Hoffnungen auf die neue Einrichtung, die von zahlreichen katholischen Ordensgemeinschaften und Kirchengemeinden in Neukölln unterstützt wird. Träger des Zentrums ist das Erzbistum Berlin. „Heute suchen Menschen mehr nach Leuchttürmen“, beschreibt Dybowski die veränderten religiösen Bedürfnisse. „Das Internationale Pastorale Zentrum möchte ein Ort sein, wo Menschen erfahren, Gott ist ein Gott in der Welt und für die Welt.“

Einer, der beim Aufbau der Einrichtung mit viel Engagement ans Werk geht, ist Gregor Dornis. Seit 1. Juli ist der Theologe Leiter des internationalen Pastoralen Zentrums. Das Zentrum im multikulturellen Neukölln soll sich an Menschen richten, die dem Glauben fernstehen, sagt er. Aber auch die katholischen Christen möchte der Theologe im Blick behalten. „Jeder vierte Berliner Katholik hat einen Migrationshintergrund“, sagt Dornis.

Dornis und seine Mitstreiter haben sich für die Zukunft einiges vorgenommen: Geplant sind Gottesdienste und Gebete in verschiedenen Sprachen sowie Vorträge, Kurse, Workshops und Feste. Aber auch der Kontakt zu anderen Religionen soll gepflegt werden. Barbara Schneider

www.ipz-berlin.de

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