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SONNTAGS um zehn: Nur Jesus allein

Christkönigsfest in St. Paulus in Moabit

Sonntäglich-festliches Gewusel herrsch te gestern vor der Dominikanerkirche St. Paulus in Moabit. Während sich dort die erwachsenen Besucher des eben beendeten Familiengottesdienstes nicht nur auf Deutsch wortreich voneinander verabschiedeten, kratzten die Jüngsten den matschigen Schnee auf dem Kirchenvorplatz zusammen und lieferten sich fröhlich kreischend die erste Schneeballschlacht dieses Winters.

Zur selben Zeit strebten andere Gemeindemitglieder schon dem nächsten Gottesdienst der Dominikanerpfarrei zu, die seit 1895 in der Waldenserstraße die katholischen Bewohner aus Moabit betreut. Etwa 5000 Mitglieder sind es derzeit, die in der trutzigen St. Paulus-Kirche Trost, Zuspruch und christlichen Halt finden.

Am gestrigen letzten Sonntag des Kirchenjahres wollten sie dem Christkönig huldigen – seit 1925 gibt es dieses Fest in der katholischen Kirche, das die Glaubenslehre von der wahren Königsherrschaft Christi betont. In dem Moabiter Gotteshaus versammelten sich dazu so viele Gläubige aller Altersklassen, dass die zuletzt Gekommenen stehen mussten.

„Der Herr ist mein Hirte, der führt mich zum Wasser des Lebens“, stimmte eine glockenhelle Stimme vorn am Altar das erste gemeinsam gesungene Lied dieses besonderen Gottesdienstes an. Dass allein Christus der König der Welt sei, niemand sonst einen Anspruch darauf habe, wollte der Prior des Dominikanerklosters, Thomas Grießbach, in seiner Predigt zum Christkönigsfest verdeutlichen. Und dabei klarmachen, dass alles, was wir hier und heute tun, letztlich darüber entscheidet, wie Christus uns am Ende unserer Zeit richtet. Ob er uns mit dem ewigen Leben belohnt oder mit der ewigen Verdammnis bestraft. So, wie es das Gleichnis schildert, in dem es heißt: „Was ihr bei einem der Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr an mir getan.“

Wo stehen wir als Christen, wer ist unsere Instanz, sei die entscheidende Frage. Und die Antwort sei nicht immer einfach. Beispielsweise für einen Soldaten im Irak. „Wem diene ich?“, müsse der sich fragen, und ob er das, was er tue, sittlich auch verantworten könne – wenn er ein Christkönigskind sein wolle.  hema

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