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SONNTAGS um zehn: Zeit zum Helfen

Der Gottesdienst der Baptisten drehte sich ganz um die Maria.

Maria und Joseph standen in Lebensgröße in der Kirche, von Strohballen in einem großen Stall umgeben. Auch Ochs und Esel fehlten nicht, als die Mitglieder und Gäste der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Charlottenburg am vierten Advent in der Friedenskirche ihren Gottesdienst feierten: Die Baptistengemeinde hatte ihr Gotteshaus in der Bismarckstraße zu einem „Weihnachtsgarten“ umgebaut. Im Gottesdienst, der von Gemeindegliedern mitgestaltet wurde, ging es vor allem um Maria. „Seit drei Wochen steht sie nun hier in unserer Kirche, was in einer evangelischen Gemeinde gar nicht so selbstverständlich ist“, sagte Pastor Hendrik Kissel.

Doch der als Predigtthema vorgegebene Bibeltext war ein vom Evangelisten Lukas überliefertes Loblied, das Maria nach ihrer Empfängnis gesungen haben soll. Damals habe sich „der große Gott einer einfachen Person zugewandt“, sagte Kissel. „Die ganz niedrige Magd darf dem lebendigen Gott helfen, dass er in dieser Welt ankommt, dass er verstanden wird.“ Auch heute seien Christen herausgefordert, sich in gleicher Weise für ihre Mitmenschen einzusetzen. „Jeder kann etwas dafür tun, dass ein anderer seinen Platz in dieser Welt findet“, sagte der Pastor. Das fange bei der Kindererziehung an, doch auch das Zuhören und die praktische Hilfe für die Nächsten seien gefragt. Und dann machte Kissel seiner Gemeinde noch einen ungewöhnlichen Vorschlag: „Jeder kann seinen Urlaub so planen, dass für andere auch noch etwas übrig ist“, sagte der Pastor.Dass Geld zum Spenden übrig bleibt oder Zeit für ein ehrenamtliches Engagement. „Denn Gott sucht sich heute dich und mich und Sie, um einen Platz in der Welt zu finden.“

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