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Berlin: Sony-Center: Ein Hochhaus und fünf Architekten - Die letzten Bauten am Potsdamer Platz sind geplant

Rund um den Potsdamer Platz werden in diesen Monaten die letzten Baupläne festgezurrt: Der größte Teil des so genannten Lenné-Dreiecks, bislang im Besitz der Hertie-Stiftung, wurde von dem Milliardär Otto Beisheim erworben, dem ehemaligen Hauptanteilseigner der Handelskette Metro. Neben dem Hochhaus von Sony baut die Delbrück-Bank einen - allerdings deutlich kleineren - Hochhausturm nach einem Entwurf des Berliner Architekten Hans Kollhoff.

Rund um den Potsdamer Platz werden in diesen Monaten die letzten Baupläne festgezurrt: Der größte Teil des so genannten Lenné-Dreiecks, bislang im Besitz der Hertie-Stiftung, wurde von dem Milliardär Otto Beisheim erworben, dem ehemaligen Hauptanteilseigner der Handelskette Metro. Neben dem Hochhaus von Sony baut die Delbrück-Bank einen - allerdings deutlich kleineren - Hochhausturm nach einem Entwurf des Berliner Architekten Hans Kollhoff. Im Mai wurde der Grundstein gelegt. Zur Lennéstraße hin sollen fünf Stadtvillen entstehen, von denen eine bereits fertig ist.

Zwischen Sony und Beisheim ist ein Park geplant, damit soll Ende des Jahres begonnen werden. Die Alteigentümer auf dem Areal wurden in den letzten Monaten entschädigt oder sie bekamen Ersatzgrundstücke - seit 9. Juni sind alle rechtlichen Bedenken ausgeräumt. Und an der Südspitze des gesamten Areals, dort, wo die U-Bahn der Linie 2 aus der Erde bricht, soll ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen, das bisher noch nicht geplant war.

Das größte Vorhaben ist das von Beisheim, das fast das gesamte Lenné-Dreieck erworben hat. Hier sollen Büros, Luxuswohnungen und ein Hotel entstehen. Fünf Architekten werden bis Ende Juli Entwürfe vorlegen, in einem Gutachterverfahren soll zusammen mit der Senatsbauverwaltung einer davon ausgesucht werden. Eingeladen wurden Pei, Cobb, Freed und Richard Meier (USA), sowie Kleihues (Berlin, Hilmer & Sattler (München) und Gerkan. Marg und Partner (Hamburg). Beisheim will das Vorhaben zum 3. Januar 2004 fertigstellen - dann ist sein 80ster Geburtstag. Dies sei auch zu schaffen, falls Beisheim - der das Vorhaben privat finanziert - sich an den Bebauungsplan hält, hieß es von der Senatsbauverwaltung, was dieser, wie es ebenfalls hieß, auch vorhat. Baubeginn könne dann in der zweiten Jahreshälfte 2001 sein. Das Bauvolumen beträgt eine Milliarde Mark. Projektentwicklerin ist die Trigon-Tochter Intertec.

Ein Detail wird derzeit noch geklärt: Laut Bebauungsplan ist eine Kita auf dem Lenné-Dreieck geplant. Hier prüft der Bezirk gerade, ob die überhaupt noch gebraucht wird. Auf eine weitere geplante Kita südlich des Bauvorhabens von A & T, am Ufer des Landwehrkanals, wurde bereits verzichtet. Auf dem landeseigenen Grundstück wird nun ein Investor statt dessen ein Wohn- und Geschäftshaus errichten. Über den Verkauf gibt es bereits Verhandlungen mit der Senatsfinanzverwaltung, man hofft auf einen Abschluss im September. Das Vorhaben wird 70 Prozent Büros und 30 Prozent Wohnungen haben. Weitere Details sind noch nicht bekantn.

Lange geplant ist hingegen der knapp 70 Meter hohe Turm der Delbrück-Bank, die allerdings zunächst mit einem anderen Architekturentwurf antrat, der eher an eine Kathedrale gemahnte. Auf sanften Druck der Senatsbauverwaltung hin wechselte Delbrück zu dem eher nüchternen Kollhoff-Entwurf - Kollhoff hat auch das rötliche Hochhaus für DaimlerChrysler am Potsdamer Platz errichtet. Das eigentliche Bauvorhaben verzögerte sich dann noch einmal - die Bahn musste erst ihren unterirdischen Regionalbahnhof fertigstellen, auf dessen Dach das Hochhaus entsteht. Die Fassade des künftigen Bankgebäudes, das Büros in den Obergeschossen beherbergen wird, wird mit grauem Naturstein verkleidet. Die Fertigstellung wird für Ende 2001 erwartet.

Die 35 Meter hohen Stadtvillen, jede neun Stockwerke hoch und mit großzügigen Luxuswohnungen in den Obergeschossen, werden nach und nach fertiggestellt und dann vom dem Projektentwickler veräußert. In eine davon wird der Bundesverband der öffentlichen Banken einziehen, dazu der Deutsche Landkreistag. Wenn die letzten Häuser am Potsdamer Platz in Bau sind, dürfte sich auch die andere Platzseite, der Leipziger Platz, der Vollendung nähern.

Eva Schweitzer

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