zum Hauptinhalt

Sozalstatistik: Sorgerechtsentzüge in Berlin gesunken

Entgegen der bundesweiten Statistiken sind die Fälle von Sorgerechtsentzug in Berlin deutlich um 15 Prozent gesunken. In Brandenburg hingegen zeichnet sich ein Besorgnis erregender Trend ab.

Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, ordneten die Familiengerichte im vergangenen Jahr in 333 Fällen Sorgerechtsentzüge an. Betroffen waren 170 Jungen und 163 Mädchen. 2006 wurde in 393 Fällen das Sorgerecht vollständig oder teilweise entzogen. Das entspricht einem Rückgang von 60 Fällen oder 15,2 Prozent.

In Brandenburg wurde 2007 in 306 Fällen das Sorgerecht ganz oder teilweise von den Jugendämtern oder dritten Personen übernommen. Dies betraf 168 Jungen und 138 Mädchen. In Jahr zuvor hatten Gerichte in 281 Fällen solche Maßnahmen angeordnet. Das bedeutet einen Anstieg von 25 Fällen oder 8,8 Prozent.

Deutschlandweit haben den Statistikern zufolge im vergangenen Jahr die Gerichte in rund 10.800 Fällen den vollständigen oder teilweisen Entzug der elterlichen Sorge angeordnet. Dies sind 12,5 Prozent oder 1200 Fälle mehr als 2006.

Weniger Anzeigen in Berlin

Die Berliner Jugendämter haben 2007 gegenüber dem Vorjahr zudem deutlich weniger Anzeigen zum vollständigen oder teilweisen Entzug der elterlichen Sorge bei den Gerichten gestellt. Sie sank von 531 auf 285. In Brandenburg nahm die Zahl der Anzeigen dagegen binnen Jahresfrist von 281 auf 565 zu.

Die teilweise oder vollständige Entziehung der elterlichen Sorge wird von Familiengerichten angeordnet, wenn das körperliche, geistige oder seelische Wohl des Kindes oder sein Vermögen gefährdet ist. Weitere Voraussetzung ist, dass die Eltern unwillig oder nicht in der Lage sind, die Gefahr abzuwenden. (pb/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false