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Berlin: Sozialistisch Rot bis Preußisch Grün

So farbenprächtig wird die 16. Lange Nacht der Museen: Mehr als 100 Häuser öffnen heute wieder bis 2 Uhr. Einige sind sogar erstmals dabei

Von „Sozialistisch Rot“ bis „Preußisch Grün“ – die Lange Nacht der Museen wird farbig. Mehr als 100 Häuser öffnen heute von 18 bis 2 Uhr ihre Türen. Die Publikumsmagneten liegen wie in den Jahren zuvor in Mitte: Altes Museum, Pergamonmuseum, Alte Nationalgalerie. Heute kommt auch noch der Palast der Republik dazu – in ihm treten ab 22 Uhr die New Yorker Philharmoniker auf. Außer dem „Volkspalast“ feiern fünf weitere Häuser ihre Premiere bei der Langen Nacht. Wer sie alle besuchen möchte, muss zwar quer durch die Stadt reisen, aber dafür erlebt er 300 Jahre Geschichte.

Glanzvoll verspricht die Tour zum Schloss Köpenick zu werden. Das dortige Kunstgewerbemuseum wurde vor kurzem nach zehnjähriger Restaurierung wiedereröffnet. Ein umfangreiches Programm erwartet die Besucher: Der Schriftsteller Wolfram Fleischhauer liest aus seinem Roman „Drei Minuten mit der Wirklichkeit“, außerdem führen Experten durch die Räume. Im Schlosshof spielt das Barockensemble Concerto Brandenburg, und im Schlosscafé läuft Tangomusik.

Schloss Glienicke in Zehlendorf aus den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts widmet sich hingegen den königlichen Parks: In der Ausstellung „Preußisch Grün“ huldigt es den Hofgärtnern und Denkmalpflegern der preußischen Anwesen, während im eigenen Garten ein Fest steigt – mit Kleinkunst und Werklesungen des römischen Dichters Ovid.

Auch eine Party, aber mit modernem Programm wird im Hohenschönhausener Mies-van-der-Rohe-Haus gefeiert. Über eine Leinwand im Garten der Bauhaus-Villa flimmern Bilder von früheren Kunstaktionen im Haus des Architekten. Die Band „Hot Onions“ spielt den Blues dazu. Fans des Museums können bei einer Verlosung den Bastelbogen „Mies-van-der-Rohe-Falthaus“ gewinnen.

Mehr als 100 Jahre alte Heizkessel zeigt das Museum Kesselhaus Herzberge; es ist ebenfalls erstmals bei der Langen Nacht dabei. Bis 1986 war das Kesselhaus Teil des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge in Lichtenberg. Passend zum Ambiente zeigt der Berliner Künstler Hitch Fotos zum Thema „MaschinenRäume“.

Weitaus zentraler, in der Charlottenburger Jebensstraße nämlich, liegt das Museum für Fotografie. Erst im Juni wurde es eröffnet. Werke von Helmut Newton hängen in den Räumen der ehemaligen Kunstbibliothek. Zu den Ausstellungen mit den Titeln „Sex and Landscapes“ und „Us and Them“ gibt es Führungen. urs

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