zum Hauptinhalt

Spandau: Wasserstadt: Neue Brücke ist baufällig

Kaum gebaut, schon kaputt. Die erst 2001 eröffnete Wasserstadtbrücke in Spandau über der Havel wird von heute an für den Autoverkehr vollständig gesperrt - sechs Wochen lang.

Nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung müssen Schäden an den Übergängen zwischen der Landseite und der Brücke beseitigt werden. Dort eingefügter Gummi löse sich auf, sagte ein Sprecher. Tragsicher sei das Bauwerk trotzdem. Die Kosten der Reparatur müsse die Baufirma übernehmen. Der Neubau der Brücke hatte umgerechnet rund 23 Millionen Euro gekostet.

Die Brücke bleibt jetzt etwa sechs Wochen in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Nur Fußgänger und Radfahrer können hier die Havel – mit Einschränkungen – weiter überqueren. Die Umleitung erfolgt von der Rauchstraße über die Hugo-Cassirer-Straße und die Spandauer-See-Brücke zur Daumstraße.

Gebaut worden waren beide Havelbrücken für die Wasserstadt in der Euphorie nach der Wende. Die südliche Spandauer-See-Brücke war vorwiegend für den örtlichen Bereich vorgesehen; über die nördlichere Wasserstadtbrücke sollte der Durchgangs- und Busverkehr rollen. Dieses Konzept ist jedoch nicht aufgegangen; heute werden beide Brücken gleichwertig genutzt. Allerdings ist die Auslastung eher bescheiden, weil der Ausbau der Wasserstadt seit Jahren stockt.

Die jetzt gesperrte Wasserstadtbrücke ist 252 Meter lang. Die Stahlbrücke wird von jeweils vier mächtigen Stützen aus Beton getragen. Das elegante Bauwerk wird auch als „schwebende Straße“ bezeichnet. Es wurde nach einem Entwurf des Ingenieurbüros Fink und der Architekten Ludolf und Wimmer errichtet.

Derzeit gibt es mehrere Brückenbaustellen in der Stadt. Noch bis 2011 wird die Spandauer-Damm-Brücke über der Autobahn und der S-Bahn neu gebaut. Der Vorgängerbau war marode. Neu entsteht derzeit auch die Ludwig-Hoffmann-Brücke der Beusselstraße, damit größere Schiffe zum Westhafen fahren können. Klaus Kurpjuweit

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false