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Berlin: SPD empört Aus für Projekt in Neukölln Politiker wollen Druck auf Jobcenter machen

Der Finanzierungsstopp des Projekts „Neukölln Aktiv“ stößt bei Politikern und Lesern des Tagesspiegels auf Unverständnis. „Es ist hochgradig ärgerlich, dass so ein erfolgreiches Projekt nicht weiter finanziert wird“, sagt Ülker Radziwill, die sozialpolitische Sprecherin der Berliner SPD-Fraktion.

Der Finanzierungsstopp des Projekts „Neukölln Aktiv“ stößt bei Politikern und Lesern des Tagesspiegels auf Unverständnis. „Es ist hochgradig ärgerlich, dass so ein erfolgreiches Projekt nicht weiter finanziert wird“, sagt Ülker Radziwill, die sozialpolitische Sprecherin der Berliner SPD-Fraktion.

Wie berichtet, verhilft „Neukölln Aktiv“ Schulabbrechern zwischen 17 und 25 Jahren zu einem Schulabschluss und Ausbildungsplatz. In den vergangenen zwei Jahren haben 43 Männer teilgenommen; drei Viertel schafften nach nur fünf Monaten den Hauptschulabschluss. Das Erfolgsrezept: Unterricht in kleinen Gruppen, Trainieren von Vertrauen, Verantwortung, gutem Benehmen und Leistungsbereitschaft durch Sport und andere soziale Aktivitäten. Dem Projekt wurde jetzt das Geld vom Jobcenter gestrichen, da laut einer neuen Regelung des Bundesarbeitsministeriums nur noch berufsvorbereitende Standardmaßnahmen gefördert werden, nicht aber solche Projekte wie „Neukölln Aktiv“, die auf die besonderen psychischen, sozialen und schulischen Probleme bestimmter Jugendgruppen in sozialen Brennpunkten zugeschnitten sind. Arbeitsmarktexperten kritisierten die Neuregelung und fürchten, dass bundesweit 100 000 Projekte vor dem Aus stehen.

Die Berliner SPD-Fraktion will auf das Neuköllner Jobcenter einwirken, um eine Lösung für das Projekt zu finden. „Gleichzeitig müssen wir auf Bundesebene Druck machen, damit weiterhin Projekte gefördert werden, die speziell zugeschnittene Angebote machen“, sagt Ülker Radziwill. Zudem wollen sich Berliner Bundestagsabgeordnete mit Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) in Verbindung setzen, um eine Lösung zu finden. Auch Tagesspiegel-Leser waren empört, als sie von dem Aus für „Neukölln Aktiv“ hörten. Ein Leser bot an, 5000 Euro beizusteuern, wenn die Möglichkeit bestehe, das Projekt auf privater Ebene fortzusetzen. clk

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