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Berlin: Spenden sollen Sophie retten

Von Tanja Buntrock Die dünnen Beine unter dem rosafarbenen Blümchenkleid zappeln unterm Tisch. Sophie lässt ihre großen braunen Augen kreisen, schneidet Grimassen und pappt sich den Klebestreifen einer Taschentuchpackung auf die Stirn.

Von Tanja Buntrock

Die dünnen Beine unter dem rosafarbenen Blümchenkleid zappeln unterm Tisch. Sophie lässt ihre großen braunen Augen kreisen, schneidet Grimassen und pappt sich den Klebestreifen einer Taschentuchpackung auf die Stirn. So viele Leute, die um sie herum sitzen - da ist sie ganz aufgekratzt.

Gott sei Dank, mag man sagen, denn das fünfjährige Mädchen wäre vor wenigen Monaten fast gestorben. Am 13. Januar war das Flugzeug, das Aklile Wagamsa mit ihrer kranken Tochter Sophie in Äthiopien bestiegen hatte, in Berlin gelandet. Der Notarztwagen raste über das Rollfeld und brachte das Mädchen sofort in die Rettungsstelle der Charité. Sophies Herz stand zwischenzeitlich still, zweimal mussten die Ärzte sie wiederbeleben. Die Diagnose: Ihre Nieren sind irreparabel zerstört, das Kind leidet an chronischer Niereninsuffizienz. Die Rettung kam in letzter Minute. Dass es so schlimm um ihre Tochter stand, hatte ihr Mutter nicht geahnt. Im November habe sie bemerkt, dass Sophie kaum etwas essen mochte, sich häufig übergeben musste. Frau Wagamsa und ihr Mann Fekadu Shewarega brachten sie in verschiedene Krankenhäuser, geholfen werden konnte Sophie dort aber nicht. Daraufhin entschied das Ehepaar, alles auf eine Karte zu setzen. Sie verkauften ihr Haus in Addis Abeba, was ihnen 4000 Dollar einbrachte, und buchten einen Flug nach Berlin. Der Vater blieb in der Heimat, um für die zwei und vier Jahre alten Geschwister von Sophie zu sorgen. Er kannte das Deutsche Gesundheitswesen, weil er in Dresden Elektrotechnik studiert und dort auch Ende der achtziger Jahre promoviert hatte.

Auf der Intensivstation der Charité besserte sich Sophies Zustand langsam. „Sophie hatte zu viel Wasser im Körper und wurde rund um die Uhr dialysiert“, erzählt Uwe Querfeld, Direktor der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Nephrologie. Doch schnell stand fest: Entweder muss Sophie ihr Leben lang dialysiert werden, oder sie erhält eine neue Niere. Sophies Mutter, die dieselbe Blutgruppe wie ihre Tochter hat, war sofort bereit, ihre zu spenden.

Durch Kontakte mit den zuständigen Konsulaten und Ärzten fand Querfeld aber heraus, dass weder eine Dialyse noch eine Transplantationsbehandlung für ein Kind in Äthopien möglich sind. Es mangelt an Medikamenten und an der nötigen ärztlichen Kontrolle der Nachbehandlung. Das bedeutet, dass Sophie womöglich für immer in Deutschland bleiben muss – es sei denn, die medizinischen Bedingungen verbesserten sich in dem Entwicklungsland.

Die Ausländerbehörde erteilte eine halbjährige Aufenthaltsgenehmigung für Sophie mit der Möglichkeit, diese zu verlängern. Für die Kosten der stationären Behandlung kommt das Sozialamt auf. Wohnen können Mutter und Kind für ein halbes Jahr in einer der Einrichtungen der Katholischen Kirche. Später hätte Sophie die Möglichkeit, in einer Pflegefamilie unterzukommen. Doch die Kosten für die Nierenverpflanzung und die Nachbehandlung, etwa 22 000 Euro, fehlen. Nur mit Hilfe von Spenden kann Sophie geholfen werden.

Spenden können Sie an: Elternverein Dialysekinder Berlin e.V., Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 100 205 00, Konto: 327 32 00. Kennwort: „Sophie“.

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