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Noch ist das Schloss eine Baustelle. 2019 soll es fertiggestellt werden - auch mit Kuppel.

© Kitty Kleist-Heinrich

Stadtschloss in Berlin: Spender bezahlen die historische Schloss-Kuppel

Nackter Beton und rundgelutscht, so bleibt die Kuppel des Berliner Schlosses nicht: Private Mäzene machen eine Nachbildung nach historischem Vorbild möglich

Sie kommt, mit Schmuck und Ornamenten – und nicht nackt und kugelig wie ein Osterei. Die Rede ist von der Kuppel des Schlosses in der historischen Gestalt. Bisher war diese Nachbildung nur eine „Option“: Wird nur gebaut, wenn Geld da ist, und zwar von Spendern. Nun meldet der Chef der Stiftung Humboldt-Forum im Berliner Schloss Johannes Wien Vollzug.

Wohlhabende Gönner haben sich nicht nur erbarmt, gleichsam die Kuppel zu kaufen, sondern sie setzen dieser außerdem noch die Krone auf: Genau genommen werden die Handwerker acht Engel, die ihre Flügel spreizen, nach historischen Plänen nachbilden. Die Figuren stehen unter der Kuppel und tragen acht Palmzweige sowie die „Laterne“ darüber. Das Ganze wird wiederum von einer vergoldeten Kugel gekrönt, über der sich ein Kreuz in den Himmel über Berlin erhebt.

Krone des Schlosses. So sah die historische Kuppel mit Laterne aus.

© promo

Dass das Geld zusammenkam, freut Wien umso mehr, als der Haushaltsausschuss des Bundestages Werbung für das Eintreiben von Spenden für die Kuppel nicht gerne sah. Die Parlamentarier hätten es lieber gehabt, wenn zuvor die fest eingeplanten 80 Millionen Euro, die von Spendern als Anteil an den Gesamtbaukosten aufgebracht werden sollen, auf den Stiftungskonten liegen. Wien zufolge ist bisher die Hälfte dieses Betrags eingegangen. „Wenn die Spenden weiter so fließen, erreichen wir das Ziel“, sagt er. Für die Optionen braucht es weitere 22 Millionen Euro, die nun gespendet sind.

Der geplante Eröffnungstermin Ende des Jahres 2019 ist bisher nicht gefährdet, versichert Wien. Größere Prozesse mit Baufirmen und Pleiten von Auftragnehmern gibt es nicht. Und auch für diesen Fall gibt es noch Rücklagen: Die „Risikovorsorge“ ist zwar schon geschmolzen, von 22 Millionen Euro auf 14 – aber die Bauarbeiten sind weit fortgeschritten.

Nur das Dachcafé des Schloss wird erst später eröffnen. Das liegt auch daran, dass die dafür erforderlichen Millionen erst nachträglich vom Bund bewilligt wurden. Die Idee für das Café war erst während der Bauarbeiten geboren und hatte viele begeistert.

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