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Berlin: Spezialisiert auf Kiosküberfälle: Junge Serientäter gefasst

Bei ihren Raubüberfällen auf Zeitungs- und Lottoläden gingen die Jugendlichen nicht gerade zimperlich vor: Mit gezogener Pistole drohten sie den Besitzern, stießen sie gewaltsam zu Boden, raubten Kasse und Tageseinnahmen.

Bei ihren Raubüberfällen auf Zeitungs- und Lottoläden gingen die Jugendlichen nicht gerade zimperlich vor: Mit gezogener Pistole drohten sie den Besitzern, stießen sie gewaltsam zu Boden, raubten Kasse und Tageseinnahmen. Nun hat die Polizei einen der Serientäter festgenommen. Der gebürtige Angolaner ist 16 Jahre alt und wird bei der Staatsanwaltschaft als sogenannter Intensivtäter geführt. Auch seine drei mutmaßlichen Komplizen – zwei Türken und ein Deutscher – im Alter von 17, 18 und 19 Jahren wurden am Freitag gefasst. Der Bande wird vorgeworfen, seit Ende März berlinweit rund zehn Kioske überfallen zu haben.

Das Quartett überließ nichts dem Zufall: Es suchte sich ganz gezielt Zeitungs- und Lottoläden älterer Inhaber aus. Früh morgens, wenn die Kioske gerade aufgemacht hatten, stürmten die Täter bewaffnet in den Verkaufsraum und attackierten die Kioskbetreiber. Sie griffen sich Bargeld, Zigaretten und Telefonkarten, verstauten diese in mitgebrachten Taschen und flüchteten.

Pech für die vier, dass bei einem Überfall am 16. April in Spandau die Überwachungskamera über dem Tresen mitlief. Hier war der 16-Jährige zu erkennen. Auf seine Spur gelangten die Ermittler einige Wochen später: Am 24. Mai verprügelte der Serientäter vor seiner Schule in Moabit einen anderen Jugendlichen. Bei den anschließenden Ermittlungen fiel den Beamten vermutlich durch einen Fotovergleich auf, dass es sich bei dem Schulschläger auch um den Täter handelte, der auf den Videobildern aus Spandau zu erkennen ist.

Am 8. Juni spürten die Fahnder den Jugendlichen auf. Er sitzt seitdem in der Jugendstrafanstalt. Zwei Wochen später reichten die Beweise aus, um die drei mutmaßlichen Komplizen zu verhaften. Auch sie sitzen in Untersuchungshaft. Zuvor hatten die Polizisten acht Wohnungen von verdächtigten Komplizen als auch von mutmaßlichen Mittätern durchsucht, „die bei einigen Taten Schmiere gestanden haben sollen“. Die Polizei sicherte offenbar eine Fülle von Beweisen, zu den Überfällen, aber auch zu einer bislang ungeklärten Unfallflucht, einer Körperverletzung, zu diversen Diebstählen und Verstößen gegen das Waffengesetz. Die Beweismittel werden laut Polizei derzeit noch ausgewertet. tabu

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