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Berlin: Sportplatz statt Kühlturm

Rummelsburger Bucht: neue Pläne für Kraftwerke

Der Bebauungsplan zu den drei neuen Kraftwerken in Rummelsburg wird grundlegend geändert: So gibt es mehr Abstand zu den Wohngebieten, und der umstrittene hohe Kühlturm wird nicht gebaut. Wie der Lichtenberger Baustadtrat Andreas Geisel (SPD) am Mittwoch mitteilte, hat sich der Bezirk mit dem Energiekonzern Vattenfall auf eine Neuplanung geeinigt. Diese sei eine Reaktion auf Einwände aus der Bürger- und Behördenbeteiligung. Etwa 160 Menschen beteiligten sich. Vattenfall will am Standort Klingenberg ein Gas- und Dampfkraftwerk sowie zwei Biomasseheizkraftwerke bauen, das alte Braunkohlekraftwerk soll 2018 vom Netz gehen. Ursprünglich sollten alle drei neuen Kraftwerke auf dem Neubaustandort am Blockdammweg errichtet werden; was mit dem bisherigen Areal und den denkmalgeschützten Backsteinbauten geschehen soll, war noch unklar.

„Dieses Problem ist jetzt gelöst“, sagte Geisel. Dem neuen Plan zufolge soll am Blockdammweg nur noch das Gaskraftwerk gebaut werden; die beiden Biomassekraftwerke kommen auf das Gelände des alten Kraftwerks. Die Flächen, die so im Bereich Blockdammweg/Hönower Wiesenweg frei werden, will Vattenfall dem Bezirk überlassen – als Ausgleichsfläche und für einen Sportplatz. Dadurch wird auch die Distanz zum Wohngebiet größer. Der Bezirk hat den Bebauungsplan bereits geändert. Anders als bisher vorgesehen wird das Gaskraftwerk außerdem keinen Kühlturm bekommen. Stattdessen sollen etwa 25 Meter hohe sogenannte Zellkühler zum Einsatz kommen. Vattenfall folgt damit der Empfehlung des vom Bezirk in Auftrag gegebenen Kühlturmgutachtens. Am ursprünglich geplanten 60 Meter hohen Turm gab es Kritik auch vom Bezirk.

Der Bau des Gaskraftwerks soll 2013 beginnen, von 2016 an soll es Strom und Fernwärme liefern. Der Zeitplan für die Biomassekraftwerke wird sich vermutlich verzögern. Dies liege auch daran, dass der Denkmalschutz berücksichtigt werden müsse, sagte Vattenfall-Sprecherin Barbara Meifert auf Anfrage. Unterdessen kritisieren Umweltschützer, dass der Großteil des Holzes für die Biomassekraftwerke erst aus Plantagen in Liberia und Kanada herangeschafft werden müsse. kba

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