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Berlin: Spot an

Heute beginnt die Funkausstellung. Ein Rundgang vor dem Ansturm der Besucher

Gas geben, scharf einschlagen. Nein, zu schnell! Der dritte Unfall in drei Minuten. Es gibt keine Verletzten, aber viel Adrenalin im Blut.Dieses kleine Auto ist ein Fahrsimulator, der in Halle 1.1. zwischen Messeständen steht. Hier wird geschraubt, gestrichen,dekoriert – der letzte Tag, bevor die Funkausstellung öffnet.

„Messe ist wie Urlaub“, sagt André Stelter. Er ist Standleiter von „support plus“, die stellen MP3 Player her. Urlaub? Die meisten Messebauer hier müssen seit Tagen mit vier, fünf Stunden Schlaf auskommen. Stelter schwärmt trotzdem von der „völligen Freiheit“ und der Verantwortung, mit der man so einen Stand aufbaut. „Tierisch viel Kohle steckt darin“, sagt er, und alles zur Freude des Kunden, das ist doch toll, meint er. Daneben rollt ein Messebauer aus Westfalen Farbe auf die Pappwände eines Kameraherstellers. Am Stand links davon tackert ein junger Typ bäuchlings den Bodenbelag fest.

Ganz anders sieht es um die Ecke aus. Dicker azurblauer Teppichboden schluckt jeden Schritt, seltsam ruhig hier, in Halle 2.2, der weiten ARD-Halle. Hier drängelt sich nicht ein Stand an den nächsten. Auf einer riesigen Schräge stehen pulthohe Röhren im Kreis. Daraus werden Ausstellungsbesucher dann jeweils ein Radioprogramm hören. Die Röhren streicht Dieter Heiduczek, ein Berliner aus Falkensee, gerade blau – so blau wie die rund gespannten Stoffbanner über den Ständen und wie das Dach über dem rbb-Rundsofa.

Und wo sind die Bildschirme? Um die neuen Fernseher soll’s doch vor allem gehen auf der Ifa. Auf zur Halle 25 und 26. Die ersten acht Mattscheiben in Betrieb zeigen abwechselnd Papageien und Orchideenblüten. Reihe für Reihe Gerätschaften, die nach der Aufmerksamkeit der Passanten heischen. Das ist ein bisschen so wie im großen Elektronikkaufhaus.

Unübersehbar und zentral in Halle 26 steht die Ifa-HDTV-Sportsbar. Eine der Hauptattraktionen der Messe, heißt es, clubmäßig einladend jedenfalls schaut es aus: eine Brüstung rundherum, innen Sitzgruppen, mittig dann eine Bar mit Chromhockern, eine Tribüne über Eck. Viel Weiß, maritim wirkt das, wozu auch die roten Tribünenkissen beitragen. Hier ist beinahe alles fertig, statt eines Pappkartons mit Auspackresten steht da ein Blumengesteck mit gelben Calla und roten Gladiolen. Noch darf aber niemand rein. Außer dem Kamerateam, das hier gerade „Ratgeber: Technik“ dreht.

Von Welt zu Welt hüpft man auf der Ifa. Ohren und Augen kommen kaum nach. Wände aus Fernsehern, auf einmal sieht man zehnfach den gleichen Papagei. Plakate, drei Meter hoch, mit den schönsten Sportlern, die unsere Welt zu bieten hat. Eine Artistin probt ihre Seilnummer, schwebt an der Decke. Der Fahrsimulator. Und alles live und in Farbe.

Ab heute ist die Ifa täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Infos unter www.ifa-berlin.de oder unter Tel. 030-30696924.

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