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Berlin: Spottbillig

Rein rechnerisch betrachtet, ist der Tiergartentunnel spottbillig: 390 Millionen Euro hat das Bauwerk gekostet. Wer nicht täglich einen Lotto-Jackpot knackt, mag das für eine Unsumme halten.

Rein rechnerisch betrachtet, ist der Tiergartentunnel spottbillig: 390 Millionen Euro hat das Bauwerk gekostet. Wer nicht täglich einen Lotto-Jackpot knackt, mag das für eine Unsumme halten. Große Ökonomen erkennen dagegen sofort: Das Ding ist fast geschenkt.

Auch wenn das tägliche Verkehrsaufkommen mit angeblich rund 40 000 Fahrzeugen unter den Erwartungen der Planer bleibt, kämen so aufs Jahr gerechnet 14,6 Millionen Durchfahrten zusammen. Damit kostet jede Tunnelfahrt im ersten Betriebsjahr 26 Euro und 71 Cent. Mit einer Maut in dieser Höhe wäre der Tunnel in einem Jahr bezahlt. Jetzt sagen Sie: Zu teuer, politisch nicht durchsetzbar. Da sage ich: Kleingeld! 26,71 Euro pro Fahrt, das macht bei 2,4 Kilometern Tunnellänge gerade mal 1,1 Cent pro Streckenmeter.

Aber weil Politik ja selten etwas mit mathematischer Vernunft zu tun hat, machen wir einen wählerverträglichen Preis. Berechnen wir eine Maut von nur einem Euro (20 Cent weniger als der Kurzstreckentarif der BVG), wäre der Tunnel im Jahr 2032 bezahlt. Kosten für Kassenhäuschen und Personal haben wir nicht mitgerechnet. Die Maut eintreiben kann der Tunnel mit seiner hochmodernen Software bestimmt vollautomatisch.

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