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Staatsschutz ermittelt: Rätselhafter Einbruch bei CDU-Klausur

Angela Merkel hatte die CDU-Spitzen ins Schlosshotel Liebenberg geladen, während des Abendessens wurde ein Einbruch ins dort eingerichtete Organisationsbüro der Partei festgestellt. Die Ermittler stehen gleich vor mehreren Rätseln.

Der Fall ist so ungewöhnlich wie brisant. Und er betrifft Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bei einer Klausurtagung der CDU-Bundeszentrale mit Parteichefin Merkel im Schlosshotel Liebenberg (Oberhavel) brachen Unbekannte in das zeitweilig dort eingerichtete Organisationsbüro der Partei ein. Der Staatsschutz der Polizei in Brandenburg ermittelt. Ein Sprecher des Präsidiums bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Bild am Sonntag“ und sagte, es liege eine Strafanzeige der CDU wegen Einbruchs vor.

Merkel hatte die Spitzen aus dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin-Tiergarten zu Beginn der vergangenen Woche nach Liebenberg eingeladen. Es ist ein idyllisch gelegenes Schloss im Brandenburgischen bei Oranienburg, 60 Kilometer nördlich vom Berliner Zentrum. Dort wollte die CDU-Vorsitzende mit ihren Mitarbeitern am Montag und Dienstag das Bundestagswahljahr 2013 vorbereiten. Bereits am Montagabend aber kam es zu dem Zwischenfall, bei dem bislang nichts über Hintergründe klar ist und der deshalb Raum für Spekulationen gibt. Eine Watergate-Affäre? Wollte jemand Informationen über die CDU sammeln? Oder lässt sich doch alles ganz profan erklären?

Merkel und das CDU-Personal waren jedenfalls gerade beim Abendessen, da entdeckten Hotelmitarbeiter den Einbruch, als sie die Getränke in dem Hotelzimmer, das als Organisationsbüro genutzt wurde, nachfüllen wollten. Die eigentlich zuvor verschlossene Tür stand einen Spalt breit offen und wurde von innen durch Möbel blockiert.

Sofort wurden die Personenschützer des Bundeskriminalamtes (BKA) eingeschaltet und Sprengstoffsuchhunde aus Berlin nach Liebenberg beordert. Auch die in Neuruppin stationierte und örtlich zuständige Staatsschutzabteilung der Brandenburger Polizei wurde alarmiert. Die Ermittler stehen jedoch vor einem Rätsel. Dem Zeitungsbericht zufolge wurde nach ersten Erkenntnissen der Beamten nichts aus dem mit Computern aus der Parteizentrale bestückten Büro gestohlen. Auch Spuren an den Fenstern oder der Tür, die auf einen Einbruch hindeuten könnten, fanden die Ermittler nicht. Daher gehen sie davon aus, dass sich der Einbrecher mit einem Schlüssel Zugang zu dem Büro verschafft haben muss.

Ebenso rätselt die Polizei, wie der Unbekannte das CDU-Büro wieder unbemerkt verlassen konnte. Auch die vernommenen Hotelangestellten konnten keine Hinweise liefern. Die Computer wurden darauf untersucht, ob möglicherweise Daten gestohlen sind. Auch das habe aber bislang keine Ergebnisse gebracht, hieß es. Alexander Fröhlich

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