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Stadtleben: 2500 Erzieher und Lehrer auf der Straße

Demonstration für höhere Gehälter

Die Unzufriedenheit über stagnierende E inkommen hat gestern rund 2500 angestellte Lehrer und Erzieher auf die Straße getrieben. Durch ihren Warnstreik war vor allem die Hortbetreuung in den Grundschulen beeinträchtigt. In Berufsschulen fiel mehr Unterricht aus als in den allgemeinbildenden Schulen, weil dort mehr Lehrer als Angestellte arbeiten. Verbeamtete Lehrer dürfen nicht streiken. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bezeichnete den Warnstreik als „außerordentlichen Erfolg“. Präzise Angaben über den Unterrichtsausfall gab es gestern nicht.

„Wir haben fünf Klassen nach Hause geschickt“, berichtete etwa Pit Rulff von der Wittenauer Ernst-Litfaß-Schule, einer Berufsschule. Dort sind rund die Hälfte der Lehrer Angestellte und von ihnen wiederum etwa die Hälfte in der Gewerkschaft. Sie bekommen das Gehalt, das ihnen durch den Streik verloren geht, aus der Streikkasse. Viele nicht gewerkschaftlich organisierte Erzieher, die gestern arbeiteten, ließen keinen Zweifel daran, dass sie auch gern gestreikt hätten. „Aber ich kann mir die Gehaltseinbuße nicht leisten“, sagte ein 50-jähriger Erzieher der Buckower Christoph-Ruden- Grundschule. Er verdiene heute monatlich etwa 300 Euro netto weniger als vor 20 Jahren: erst der Wegfall der Berlinzulage, dann die zehnprozentige Kürzung vor vier Jahren. Unzufrieden ist auch seine Kollegin Angelika Vogel von der Neuköllner Regenbogen-Grundschule: Sie hat nach 35 Dienstjahren 1340 Euro netto – „zu wenig dafür, dass man so viel Verantwortung trägt“. Vogel will jetzt in die Gewerkschaft eintreten. sve

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