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Stadtleben: Das Spiel der Könige für unterwegs

Es ruckelt, es schuckelt, es bremst und zieht an – wie soll ein Mensch da vernünftig Schach spielen können? Wer früher in Postkutschen unterwegs war, der brauchte für sein Lieblingsspiel eine besondere Vorrichtung: Steckkissen, gefüllt mit Sand, auf die ein Schachbrett gestickt war – die Figuren saßen auf dünnen Holzstöckchen, die man einfach und rutschfest ins Kissen stechen konnte.

Es ruckelt, es schuckelt, es bremst und zieht an – wie soll ein Mensch da vernünftig Schach spielen können? Wer früher in Postkutschen unterwegs war, der brauchte für sein Lieblingsspiel eine besondere Vorrichtung: Steckkissen, gefüllt mit Sand, auf die ein Schachbrett gestickt war – die Figuren saßen auf dünnen Holzstöckchen, die man einfach und rutschfest ins Kissen stechen konnte.

„Spielend reisen“ heißt eine kleine Ausstellung in den Räumen der Emanuel-Lasker-Gesellschaft in Kreuzberg. Kuratorin Susanna Poldauf hatte die Idee, Reiseschachspiele aus drei Jahrhunderten zusammenzutragen – neben dem Steckkissen sind Magnetspiele zu sehen, wie sie auf Fahrten der Transsibirischen Eisenbahn genutzt wurden, Brieftaschenschachs, englische „Railway Games“, Bretter, die man zusammenrollen kann, Figuren, die allesamt in einer Walnuss Platz finden, bis hin zum Pappsteckschach, das Soldaten an der Ostfront spielten. Reisen und Schach: Das hängt zusammen, nicht nur, weil man sich auf Reisen mit dem Spiel die Zeit vertreiben kann. Schach wurde auch über Reisende verbreitet: Das arabische Spiel, das im 9. Jahrhundert Spanien erreichte, eroberte im Gepäck der Händler, Gelehrten und Pilger innerhalb von zwei Jahrhunderten die gesamte damals bekannte Welt. D.N.

Spielend reisen, noch bis zum 30. September, Emanuel-Lasker-Gesellschaft, Leuschnerdamm 31, Kreuzberg, um telefonische Anmeldung unter 616 84 130 wird gebeten.

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