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Stadtleben: Dem Schatten entronnen

Inge Deutschkron vom Land Berlin geehrt

Das Bundesverdienstkreuz hat Inge Deutschkron mehrfach abgelehnt. Die deutsch-israelische Autorin begründete dies damit, dass sie nicht den gleichen Orden tragen wolle, den in den 50er Jahren auch viele Altnazis bekommen hätten. Die Louise-Schroeder-Medaille des Landes Berlin nahm die Schriftstellerin jedoch an. Für Walter Momper, den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, ist sie „eine Brückenbauerin, die zur Verbesserung des Verhältnisses zwischen Israel und Deutschland beigetragen hat“. Nach dem Krieg lebte Inge Deutschkron in beiden Ländern, arbeitete vorwiegend in Tel Aviv und Berlin. Seit 2001 wohnt sie in Berlin.

Geboren wurde die jüdische Schriftstellerin 1922 in Finsterwalde. Ihr Vater Martin Deutschkron war Sozialdemokrat und Lehrer am Gymnasium. Er konnte 1939 nach England fliehen, musste aber Frau und Tochter zurücklassen. Die überlebten das Naziregime unter grausamen Umständen im Untergrund. Erst 1946 trafen sie Martin Deutschkron in England wieder.

Das Grips-Theaterstück „Ab heute heißt du Sara“ basiert auf Deutschkrons Autobiografie „Ich trug den gelben Stern“. Den „stillen Helden“, die Flüchtlinge während der Nazizeit versteckten, errichtete sie später ein Denkmal mit ihrem Buch „Sie blieben im Schatten“.

Zusammen mit der Deutschkron-Stiftung veranstaltet der Tagesspiegel am 21. Mai um 18 Uhr im Hotel Interconti einen Diskussionsabend aus Anlass des 60. Jahrestags der Gründung des Staates Israel. Mit dabei ist auch der frühere israelische Botschafter Avi Primor. Bi

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