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Der Macchiato-Pate: 25-Jähriger besitzt fünf Berliner Café-Restaurants

Peyman Weimann ist erst 25 – und Groß-Wirt: Kant-Café und Café Hardenberg hat er übernommen.

An seine ersten Cafébesuche erinnert sich Peyman Weimann noch gut: Als 14-Jähriger saß er im Charlottenburger „Kant-Café“ und machte sich Gedanken, wie es dort noch schöner aussehen könnte; einige Ideen hielt er in Skizzen fest. Auf diese Weise bahnte sich sein späterer Werdegang an. Als Wirt ist Weimann jetzt zu seinen Wurzeln zurückgekehrt und hat das „Kant-Café“ sowie das „Café Hardenberg“ in der Hardenbergstraße gekauft. Damit besitzt der 25-Jährige nun fünf Berliner Café-Restaurants mit mehr als 20 Angestellten, 18 Azubis und vielen Aushilfskräften.

Bisher war der junge Chef als Betreiber der drei „Café Solo“ in Berlin bekannt. Die Gastronomie liegt in seiner Familie: Die aus dem Iran stammende Mutter und der deutsche Vater besaßen jahrzehntelang Cafés und Konditoreien. Vor sechs Jahren „hat meine Mutter das alte Café Solo in der Pariser Straße in Wilmersdorf für mich gekauft“, erzählt der Sohn. Damals steckte er noch im Abitur, aber die Eltern wollten ihm ein berufliches Sprungbrett schaffen. Den Cafénamen behielt man bei. „Viele dachten, das Café Solo ist ein Single-Laden“, sagt Weimann und lacht. Tatsächlich war es aber schon dem Vorbesitzer um musikalische Bezüge gegangen – das zeigt bis heute ein altes Schlagzeug auf einer Empore. Weimann fügte dann noch ein Saxofon ins Firmenlogo ein.

Vor vier Jahren entstand das zweite „Café Solo“ in der Schlüterstraße und Mitte 2007 ein drittes an der Lindenthaler Allee in Zehlendorf. Weimann stellte überall Barkeeper für ein Cocktailangebot ein und gestaltete die Räume in einer Mischung aus kubanischem und mediterranem Stil.

In den neu erworbenen Cafés habe es die Angst gegeben, „dass ich auch dort das Solo-Konzept einführe“, sagt Weimann. Aber: „Die Einrichtung bleibt gleich, nur ein paar Geräte werden erneuert.“ Er habe auch das gesamte Personal übernommen, darunter Angestellte, die ihrem Betrieb seit mehr 20 Jahren treu geblieben seien.

Beide Lokale haben einen rustikalen Charme und ziehen – auch dank relativ niedriger Preise – viele Studenten und andere junge Leute an. Das gilt besonders für das Café an der Hardenbergstraße, schließlich liegt es gegenüber der TU-Mensa und dem Altbau der Universität der Künste. Weimann zählt auch Künstler, Schauspieler und Schriftsteller zu den Stammgästen der zwei Cafés, die bereits vor der Übernahme zusammengehörten. Mit dem bisherigen Eigentümer beider Häuser „war ich nach fünf Stunden handelseinig“, sagt Weimann.

Eine weitere Expansion schließt er für die nächsten Jahre aus. „Dann wäre ich pleite.“ Denn die Eltern finanzieren den Betrieb schon längst nicht mehr, „ich habe nicht alles geschenkt bekommen“. Seine jüngsten Zukäufe konnte Peyman Weimann nur zum Teil aus den laufenden Einnahmen der „Café Solo“ zahlen, für einen Großteil der Summe nahm er Kredite auf.

Er selbst hat nie eine Berufsausbildung absolviert, am Anfang nutzte ihm die Erfahrung der Eltern. Das Schönste an der Gastronomie ist für ihn, Stammgäste zu gewinnen, die sich erkennbar wohlfühlen. Da er Kunst und Kultur liebt, denkt er nun auch an eine Zusammenarbeit mit der UdK und kann sich zum Beispiel Ausstellungen der Kunsthochschule im Café Hardenberg vorstellen.

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