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Wenige Familien kamen zur Eröffnung. Umso mehr Interviews mussten sie den angereisten Journalisten und Kamerateams geben, die ihnen zahlenmäßig überlegen waren.

© Reuters

Proteste am Barbie-Haus: Der Tag, nachdem Barbie brannte

Zur Eröffnung des Barbie-Hauses am Donnerstag brannten Barbies - in der Nacht beruhigte sich die Lage. Nun geben sich die Betreiber des Barbie-Hauses und die Protestinitiative "Occupy Barbie-Dreamhouse" gegenseitig die Schuld für die Ausschreitungen.

Nach den massiven Protesten bei der Eröffnung des Barbie-Hauses am Donnerstag ist es in der Nacht zu Freitag ruhig geblieben. „Es hat keine weiteren Störungen gegeben“, erklärte Rolf Grabner, der Sprecher der Veranstalter. Das Barbie-Haus neben dem Einkaufszentrum Alexa habe am Donnerstag zu keinem Zeitpunkt schließen müssen, so Grabner. Auch hätten die Besucher nichts von den Ausschreitungen vor dem Eingang mitbekommen.

Am Donnerstagmorgen hatten etwa 30 Personen gegen das aus ihrer Sicht sexistische Frauenbild protestiert, das durch das Barbie-Haus transportiert werde. Zuvor hatte die Gruppe „Occupy Barbie-Dreamhouse“ im Internet mobilisiert. Gegen 13.45 Uhr hatte eine Frau ihren Oberkörper entblößt und ein Holzkreuz mit einer Barbie-Puppe angezündet. Dabei war es auch zu einer Rangelei mit Sicherheitskräften gekommen. Ab 15 Uhr war eine friedliche Demonstration mit etwa 150 Besuchern vom Alexanderplatz zum Barbie-Haus gezogen. 

Christoph Rahofer, der Geschäftsführer der Eventagentur, die das Barbie-Haus betreibt, äußerte sich nur schriftlich zu den Vorfällen. Er bedauere, dass es dazu gekommen sei – „aber es ist inakzeptabel, wenn unsere Gäste belästigt und angegriffen werden. Die Sicherheit unserer Besucher steht an erster Stelle“. Nicht zuletzt wegen der massiven Proteste hatten gestern nur wenige Leute das Barbie-Haus besucht.

Ausschreitungen? Angegriffene Gäste? Michael Koschitzki von der Initiative „Occupy Barbie-Dreamhouse“ will von den Vorwürfen der Betreiber nichts wissen. „Unser Protest bleibt friedlich“, erklärte Koschitzki. Wenn überhaupt, sei Gewalt von den eingesetzten Wachleuten ausgegangen, die das Barbie-Haus gegen die Demonstranten abgeschirmt hatten. Man sei sich sehr genau bewusst, dass hauptsächlich Kinder das Barbie-Haus besuchen würden. Am Freitagabend werde die Initiative über weitere Aktionen beraten. „Trotz des kämpferischen Namens – eine Besetzung des Barbie-Hauses ist nicht geplant“, so Koschitzki.

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