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Einkaufen: Lange Nacht des Shoppings verzeichnet Besucherrekord

Am Wochenende kamen über 600.000 Menschen in die West-City zum Einkaufen - die Umsätze stiegen aber kaum.

Berlins Einzelhändler freuen sich auf Mittwoch, wenn zehntausende Brandenburger an ihrem freien Reformationstag zum Einkaufsbummel in die Stadt kommen. Für den Handel, für den das Jahr nach Ansicht des Handelsverbandsgeschäftsführers Nils Busch-Petersen bislang „nicht berauschend“ war, sind an dem Tag zehn Prozent mehr Umsatz zu erwarten. „Das Konsumklima zieht an“, meinte gestern Tommy Erbe, Veranstalter der „Langen Nacht des Shoppings“, die am Wochenende über 600.000 Besucher in die Westcity lockte, 15 Prozent mehr als 2006, auffallend viele Touristen. Die Umsätze aber stiegen kaum.

Vom „vollen Erfolg“ sprach aber beispielsweise Peek & Cloppenburg, das eine Kooperation mit der „Bar jeder Vernunft“ und deren Musical „Cabaret“ einging, Niketown meldete „volles Haus“, hatte die Boyband „Lexington Bridge“ zu Gast, Karstadt Sport war zufrieden wie auch das Europa-Center und die Saturn-Filiale. Allerdings brachte die 15. Lange Nacht des Shoppings, die sich als Vorreiterin für längere Ladenöffnungszeiten in Berlin versteht, auch eine für Tommy Erbe betrübliche Erkenntnis. Die finanzielle Basis für das kulturelle Rahmenprogramm, das knapp 100 000 Euro kostete, sei dünner geworden, bei der Vorbereitung hätten „90 Prozent der Anlieger und Nutznießer versagt“. Weniger als ein Dutzend Partner sähen sich alleingelassen und fragten sich, warum sie die Kosten allein tragen sollten. Erbe wies darauf hin, dass die Freigabe des Ladenschlusses und Shopping-Standorte wie das Alexa am Alexanderplatz, die Schloßstraße oder auch die Wilmersdorfer Straße den Wettbewerb verstärkten. „Die City-West muss was tun.“ Viele Händler hofften auf das Riesenrad. Ohne attraktive Begleitprogramme, zu denen der „Jahrmarkt“, gastierende Bühnen, aber auch die Nachtfütterungen im Zoo gehörten, würde die Lange Nacht des Shoppings längst nicht mehr funktionieren, meint Erbe. Noch seien die Umsätze „wie an einem Adventssonnabend“. Um das Niveau zu halten und die finanzielle Ausstattung für die nächste Lange Nacht zu sichern, sei man auch mit dem Bezirksamt im Gespräch.

Christian van Lessen

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