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Friedrichsstadtpalast: Wolf Leder mit 103 Jahren gestorben

Trauer um Chefausstatter des Friedrichsstadtpalasts.

Wolf Leder, der langjährige Ausstattungschef vom Friedrichstadtpalast, ist am Montag im Alter von 103 Jahren gestorben. „Verrückt und verschlungen wie die ganze Berliner Geschichte, aber auch ungemein spannend und schöpferisch“ sei das erfüllte Leben des Künstlers gewesen, sagt der Intendant des Revuetheaters, Berndt Schmidt, und spricht von Stolz und großer Anerkennung für den Mann, der mit seinen bunten Bühnenbildern und einer stets üppigen Ausstattung zum Ruhm des Hauses beigetragen hat.

Wolf Leder, 1906 in Berlin geboren, begann seine Karriere 1927, die „goldenen Zwanziger“ scheinen seinen Ausstattungsstil bis in die achtziger Jahre geprägt zu haben. Auch in Max Reinhardts Großem Schauspielhaus hinterließ Wolf Leder seine Spuren, bis er 1939 zum Chefbühnenbildner des „Plaza“ avancierte.

Schon ein Jahr nach Kriegsende zeichnete er für die erste Ausstattung im Friedrichstadtpalast Am Zirkus 1 verantwortlich, seit 1954 war er der künstlerische Chef über Kostüme und Kulissen. Als 1961 die Mauer kam, wurde er zum Wanderer zwischen den Welten. Wolf Leder fuhr jeden Tag von der Acht-Zimmer-Wohnung in Halensee in seinen Palast, dessen Direktoren dafür gesorgt haben, dass ihr Ausstattungschef auch als „Grenzgänger“ die Revuen an der Friedrichstraße samt seiner Girls so bunt und üppig ausstaffieren konnte – bis zum Mauerfall. „Seine Liebe zum Theater war die Kraft, um auch die politischen, kulturellen und echten Mauern zu überwinden“, heißt es im Nachruf des Friedrichstadtpalasts.

Am 100. Geburtstag bekam er das Bundesverdienstkreuz, zu jeder „Palast“-Feier saß Wolf Leder, der alle überragende Mann mit der Sonnenbrille, auf einem Ehrenplatz. Im Gedenken an ihn ist der ihm auch in Zukunft sicher. Lo.

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