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Stadtleben: Gerechte Verteidigung

Die Krawatte hängt schlaff wie ein Strick um den Hals, das Haar wirr ins Gesicht. Das Hemd sieht aus, als hätte Christian Kohlund darin geschlafen.

Die Krawatte hängt schlaff wie ein Strick um den Hals, das Haar wirr ins Gesicht. Das Hemd sieht aus, als hätte Christian Kohlund darin geschlafen. In diesem Aufzug wird der Schauspieler immer wieder vom Publikum auf die Bühne gerufen – nach der Premiere des Ein-Personen- Theaterstücks „Im Zweifel für den Angeklagten“ von David Rintel in der Komödie am Kurfürstendamm. Kohlund ist gleichzeitig Regisseur und verkörpert den amerikanischen Strafverteidiger Clarence Seward Darrow, vor 150 Jahren geboren und als vehementer Gegner der Todesstrafe berühmt geworden. Zwischen Bücherstapeln, einem unordentlich aufgehängten Sternenbanner, einem alten Richterpult und gerahmten Schwarz-Weiß-Fotos hält Kohlund einen Monolog über das Leben des Juristen.

Ein solcher Kampf für Fairness und Gerechtigkeit wie der des Anwalts sei heute immer noch sehr aktuell, sagt nach der Aufführung eine Zuschauerin im Foyer. Und dann wird wieder lange applaudiert: Kohlund ist zur Premierenfeier erschienen – gekämmt, im ordentlichen, schwarzen Sakko und mit glänzender, schwarzer Lederhose. Bevor es Kartoffelsuppe für alle gibt, bedankt sich der Schweizer Schauspieler noch artig, „dass man mir so einen tollen Empfang in Berlin bereitet hat“.

Dann setzt sich Kohlund zu dem ehemaligen Bundespräsidenten Walter Scheel und dem ehemaligen Bundesminister Egon Bahr an einen Tisch. Weitere prominente Gäste waren der ehemalige Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen und die Schauspielerin und Grimme- Preisträgerin Anneke Kim Sarnau. dma

Mehr Informationen und Karten gibt es unter Telefon 88 59 11 88.

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