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Gewaltdrohung: Galerie "Nord": Wiedereröffnung unter Polizeischutz?

Die Akademie der Künste hat sich mit einer dänischen Künstlergruppe solidarisiert, deren Ausstellung in der Berliner Galerie "Nord" nach Protesten aufgebrachter Muslime geschlossen wurde.

"Meine Solidarität gilt allen Künstlern und in den Medien Tätigen, deren Arbeit durch gewalttätige Andersdenkende bedroht wird", erklärte Akademiepräsident Klaus Staeck. Die Ausstellungsmacher hoffen auf eine baldige Wiedereröffnung der Ausstellung unter Polizeischutz. Der Kunstverein Tiergarten hatte die Plakatschau der Gruppe Surrend nach Gewaltdrohungen gestoppt.

Die Ausstellung der dänischen Gruppe Surrend wendet sich nach Angaben der Galerie gegen unterschiedliche radikale Gruppen. Sie mache sich über Neonazis ebenso lustig wie über radikale Juden und den Staat Israel. Die Muslime hätten die Abnahme eines Posters verlangt, auf dem über der Kaaba in Mekka der Schriftzug "Dummer Stein" steht, hieß es am Donnerstag.

Polizei soll für Sicherheit sorgen

Geht es nach dem Ko-Leiter des Kunstvereins, Bernhard Rose, dann sollen sich die Türen der Galerie nächste Woche wieder öffnen. Die Sicherheitsfrage will er am Montag mit dem Bezirksamt und der Polizei besprechen. Als Lösung schlug Rose im Gespräch mit AFP vor, zwei bis drei Polizisten während der Öffnungszeiten in der Ausstellung zu postieren.

Staeck rief zur Verteidigung der Meinungs- und Kunstfreiheit auf. Wer mit Selbstjustiz drohe, "stellt sich außerhalb unserer Rechtsordnung und damit unserer Gesellschaft", sagte der Akademie-Präsident, der selbst ein Plakatkünstler ist. (dm/AFP)

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