zum Hauptinhalt
304908_3_xio-fcmsimage-20091014211634-006000-4ad62392bfe05.heprodimagesfotos831200910152mt15854.jpg

© dpa

Kindermusical: Nanolinos Reise durch den Körper

Mit seinem Musical "Der kleine Medicus" will Dietrich Grönemeyer Kinder spielerisch zu einem gesünderen Leben erziehen.

Mehr als fünf Mal lässt Dietrich Grönemeyer das kurze Video mit den bunt eingefärbten Nervenbahnen des Gehirns laufen. „Das sind spektakuläre Bilder aus dem Kernspintomografen“, begeistert sich der Arzt und Autor, der gestern in Berlin sein Musical „Der kleine Medicus“ zu seinem gleichnamigen Medizinbuch für Kinder vorstellte. Wenn Grönemeyer über dieses Musical spricht und seine Worte mit Tanzen, Späßen und sogar etwas Schauspielerei unterstreicht, merkt man dem 56-jährigen Radiologen und Mikrotherapeuten den Enthusiasmus für seinen Beruf an. Und wohl auch die Verwandtschaft zum jüngeren Bruder, dem Musiker, Sänger und Schauspieler Herbert Grönemeyer.

„Angesichts der signifikanten Rücken-, Gelenk- und Kreislaufprobleme, die heute schon zahlreiche Kinder und Jugendliche aufweisen, muss man etwas tun“, sagt Grönemeyer. Und da es sich mit Musik und Spaß besser lernt, hat er für die Gesundheitserziehung der Sechs- bis 100-Jährigen sein lehrreiches Musical entwickelt. „Die Botschaft soll sein: Turne bis zur Urne!“, spaßt Grönemeyer und macht gleich mit schmerzhaft gebeugtem Rücken vor, wohin zu wenig Bewegung führen kann. Überhaupt ist Selbermachen für ihn von großer Bedeutung. Das betrifft auch die Zuschauer in „Der kleine Medicus“, der Geschichte über die Reise des jungen Nanolino durch den menschlichen Körper in einem Mini-U-Boot: Moderator Malte Arkona sieht seine Aufgabe vor allem darin, spontan mit dem Publikum zu interagieren und es unter anderem zu lustigen Übungen zu animieren. Die Bezeichnung für diese Rolle: Edutainer. „Wir werden uns durch den Magen-Darm-Trakt rocken und dabei auch erfahren, wo ein Pups herkommt“, freut sich der 31-Jährige, der vor allem durch seine langjährige Moderation des „Tigerenten Club“ auf dem Kindersender Kika bekannt wurde.

Die Musik zur Medizin hat Unesco-Preisträger Reinhard Horn gemeinsam mit dem Berliner Musiker Daniel Arruda komponiert. Der gebürtige Brasilianer Arruda sorgt für die heißen Samba-Rhythmen auf der Bühne, die neben Punk-, Techno- und Bluestönen die Reise des jungen Nanolino begleiten. Der Junge, gespielt von Tim Müller („Spamalot“), hat den Traum, selbst Arzt zu werden, und ist auf alles neugierig, was im menschlichen Körper passiert. Auf drei Leinwänden können die Zuschauer verfolgen, was er auf seinem Weg durch Nerven- und Blutbahnen lernt, und können dazu auch Fragen stellen. „Wir werden auch mal Kinder auf die Bühne holen, alle sollen sich eingebunden fühlen“, sagt Grönemeyer. Einbindung ist für den dreifachen Vater in Gesundheitsfragen auch außerhalb des Bühnengeschehens sehr wichtig: „Ich bin dafür, dass Schulen und Sportvereine viel stärker kooperieren.“ Eine Stunde Sport müsse jedes Kind am Tag treiben, um körperlich und seelisch fit zu bleiben.

UdK, Konzertsaal Hardenbergstraße, 23. Januar, 14 und 17.30 Uhr. Infos und Tickets auf www.der-kleine-medicus.de/das-musical oder unter Tel. 6110 1313.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false