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© Thilo Rückeis

Kunstaktion: Urheberstreit wegen Bierpinselei

In zwei Wochen soll die Kunstaktion am Bierpinsel starten – doch der Geschäftsführerin Larissa Laternser steht nun Ärger bevor. Die Architekten des Steglitzer Wahrzeichens, Ralf Schüler und seine Frau Ursulina Schüler-Witte, wollen rechtlich gegen das Vorhaben vorgehen und drohen mit einer Klage.

In zwei Wochen soll die Kunstaktion am Bierpinsel starten – doch der Geschäftsführerin Larissa Laternser steht nun Ärger bevor. Die Architekten des Steglitzer Wahrzeichens, Ralf Schüler und seine Frau Ursulina Schüler-Witte, wollen rechtlich gegen das Vorhaben vorgehen und drohen mit einer Klage. Sie berufen sich auf Paragraph 14 des Urheberrechtsgesetzes. Demnach hat der Urheber „das Recht, eine Entstellung oder eine andere Beeinträchtigung seines Werkes zu verbieten, die geeignet ist, seine berechtigten geistigen oder persönlichen Interessen am Werk zu gefährden“.

Larissa Laternser, 28, sieht einem Streit gelassen entgegen. Sie verweist darauf, dass es sich nur um eine temporäre Veränderung handelt. Sie habe alle behördlichen Genehmigungen. „Und außerdem habe ich die Architekten bereits vor anderthalb Jahren informiert.“ Sie hätten damals Zustimmung signalisiert. Der plötzliche Sinneswandel kommt für Laternser überraschend. Schüler und Schüler-Witte befürchten, der neue Anstrich werde womöglich nicht wie angekündigt nach einem Jahr wieder entfernt.

Um das Rot der Fassadenplatten später wieder zum Vorschein zu bringen, haben Helfer den Bierpinsel mit einer dünnen Wachsschicht überzogen. So soll sichergestellt werden, dass sich die neue Farbe wieder beseitigen lässt. Ab dem 1. April wollen renommierte Street-Art-Künstler mit ihrer Aktion beginnen. Ungeachtet der Klage-Drohung laufen derzeit die Vorbereitungen: Gestern wurden 2000 Liter Farbe geliefert.

Der „erste Pinselstrich“, der in Wahrheit per Sprühdose erfolgen wird, soll mit einem großen Nachbarschaftsfest auf der Freifläche vor dem Bierpinsel gefeiert werden – Promi-Friseur Udo Walz will „Die Berliner Luft“ singen. „Uns geht es darum, den Turm wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Das sollte eigentlich auch im Interesse der Architekten liegen“, sagt Larissa Laternser. hey

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