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Astor Film Lounge - Premiere

© dpa

Luxuskino: Hasta la Astor, Baby!

Der erste Abend im Luxuskino. Andreas Conrad stattet der Astor Film Lounge am Kurfürstendamm einen Besuch ab.

Solche Nachbarschaft fände Regisseur Baz Luhrmann wohl ganz prima: sein neuer Film „Australia“ direkt neben „Vom Winde verweht“. Allerdings ist diese räumliche Nähe im Foyer des neuen Luxuskinos „Astor Film Lounge“ zeitlich begrenzt. Das Plakat des Klassikers mit Clark Gable und Vivien Leigh hat Renovierung und Umbau des ehemaligen Filmpalasts überstanden und hängt dort permanent, die Werbung für das Outback-Melodram mit Hugh Jackman und Nicole Kidman aber nur zu dessen am kommenden Donnerstag beginnender regulärer Laufzeit – und für das „exklusive VIP-Screening“ am Sonntagabend, zu dem Astor-Chef Hans-Joachim Flebbe anlässlich der Eröffnung des Hauses am Kurfüstendamm 225 in Charlottenburg geladen hatte.

Empfangen mit rotem Teppich, Fackeln und vor allem – künftig eine Institution im Astor – von einem Doorman, hatte sich mit den geladenen Gästen auch allerlei Prominenz eingefunden, Christiane Paul etwa, Oliver Kalkofe, Robert Glatzeder und Robert Stadlober, die sich nach dem obligatorischen Begrüßungssekt in die extrabreiten Lederfauteuils lümmelten. Diese gehören zum Konzept, das sich Flebbe, einst Multiplex-Pionier und Cinemaxx-Boss, für das Astor und weitere bundesweit geplante Filmlounge-Etablissements ausgedacht hat: Eine Mischung aus klassischem Kinoerlebnis, exzellenter Technik und der Bequemlichkeit des heimischen Fernsehsessels, ergänzt durch gastronomischen Service im Kinosaal, zumindest bis der Hauptfilm beginnt.

Dem sollen künftig Trailer, Kurzfilme, am Wochenende auch Comedians vorangestellt werden, als Einstimmung gab es anlassbezogen schon eine Sammlung von filmischen Grußadressen – nun ja, fiktiv, aber doch launig, Schwarzenegger beispielsweise wurde ein markiges „Hasta la Astor, Baby!“ in den Mund gelegt.

Dann schließlich begann „Australia“, viel Schwelgerei der Gefühle vor grandiosen Landschaften, Liebesleid und Liebeslust in der Wüste, dazu Cowboys und Rinderherden wie einst bei John Wayne, ein wenig Abrechnung mit der ehemaligen Apartheid in Down Under, eine Prise „Pearl Harbor“ in Darwin – und dies alles ganz und gar nicht vom Winde verweht.

Natürlich gab es wieder – wie schon bei früheren Vorführungen des Films – fassungslose Lacher, als Hugh Jackman zum Schluss befindet, zu Hause sei es doch am schönsten. Solch einen Satz muss gerade der Betreiber eines Lichtspieltheaters, der bewusst gegen den um sich greifenden Trend zum Heimkino angehen will, als ausgesprochen geschäftsschädigend empfinden.

Astor Film Lounge, Charlottenburg Kurfürstendamm 225. Programm am Dienstag: „Fly me to the moon“, „Madagascar 2“, „Ein Quantum Trost“; Heiligabend geschlossen; ab Donnerstag „Australia“, „Fly me to the moon“, „Madagascar 2“. Mehr Informationen unter der Telefonnummer 883 8551. Oder im Netz auf www.astor-filmlounge.de

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