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Madame Tussauds: Hitler ja, Spaßfoto nein

Die in den vergangenen Tagen kontrovers diskutierte Wachsfigur in dem neuen Kabinett Unter den Linden wird definitv aufgestellt - und kommentiert. Erinnerungsfotos mit dem Massenmörder sind verboten.

Das Wachsfigurenhaus Madame Tussauds hält auch nach Kritik an dem Plan fest, in dem neuen Berliner Kabinett eine Hitler-Puppe zu zeigen. Man werde die Figur in den historischen Kontext eingeordnet und mit entsprechenden Informationstafeln versehen präsentieren, erläuterten die Betreiber nun in einem Antwortbrief an den Regierenden Bürgermeister. Der Brief habe deutlich gemacht, dass Tussauds sich der Sensiblität des Themas bewusst sei, sagte ein Sprecher der Senatskanzlei. Für eine abschließende Wertung sei es aber noch früh. Klaus Wowereit, der selbst wächsern in der Ausstellung zu sehen sein wird, hatte nach Kritik an dem geplanten Wachs-Hitler einen „höflichen Brief“ an die Berliner Niederlassung geschrieben: Der Zusammenhang zwischen Hitler und den Verbrechen des Nationalsozialismus müsse hergestellt werden. Die Präsentation müsse begleitende Erläuterungen beinhalten. Der Zentralrat der Juden hatte sich dieser Forderung angeschlossen.

Laut den Betreibern des Kabinetts sind Schautafeln geplant, die die Zeit des Nationalsozialismus beschreiben. Außerdem solle es gleich neben der Hitler-Puppe ein Schild geben, das auf die Opfer und Verbrechen Hitlers hinweist. Die Texte seien noch in Arbeit – genau wie die Wachspuppe selbst. Der Diktator soll als gebrochener alter Mann im Führerbunker, kurz vor seinem Tod zu sehen sein. Erinnerungsfotos mit dem Massenmörder Hitler würden verboten, versicherten die Betreiber: „aus Respekt für die Millionen Opfer“.

Am 9. Juli wird Unter den Linden 74 die neue Berliner Niederlassung von Madame Tussauds eröffnen. Doch schon nach der Konzeptvorstellung vergangene Woche hatten Berliner Politiker den geplanten Wachs-Hitler als „geschmacklos“ kritisiert.

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