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Mega Manga Convention

© dpa

Mega Manga Convention: Cosplayer erobern Berlin

Am 30. Oktober findet die fünfte Mega Manga Convention in Berlin statt. Etwa 10.000 Fans japanischer Comics und Zeichentrickfilmen werden zu dem Event erwartet. Die ersten Cosplayer trafen sich bereits am Mittwoch vor dem Brandenburger Tor.

In farbenfrohen Gewändern trotzten am Mittwochmittag acht junge Cosplayer vorm Brandenburger Tor dem Nieselregen und fingen sich dabei einige skeptische Blicke ein. „Cosplay, das setzt sich zusammen aus ’costume’ und ’play’ und bedeutet so viel wie Kostümspiel“, erklärt die 17jährige Yune. Zusammen mit ihrer besten Freundin Nene (18), die sie im Internet kennengerlernt hat, verkleidet sie sich besonders gern im Stil einer „sweet Lolita“. Dabei wollen die beiden mit ihren rosa Kleidchen und den vielen Schleifen möglichst mädchenhaft und niedlich aussehen. Außerdem treten sie unter ihren Phantasienamen auf. „Uns macht das Verkleiden Spaß, weil wir so auffallen und tolle Komplimente bekommen“, sagt Yune. Billig ist der Spaß allerdings nicht, denn immerhin kostet ein Kostüm, das extra aus Japan importiert werden muss, um die 100 Euro.

Alle Verkleidungen orientieren sich an Figuren aus japanischen Comics oder Zeichentrickfilmen, Manga und Animé genannt. Schon seit vielen Jahren finden diese Kunstformen begeisterte Anhänger auch in Deutschland. Allerdings verlagert sich die Szene immer mehr ins Internet. Online spielen und chatten die Fans in Foren mit über 60.000 Mitgliedern. Im realen Leben treffen sie sich auf mehrtägigen Conventions. Vom 30. Oktober bis zum 1. November findet in Berlin zum fünften Mal die Mega Manga Convention statt. Neben den vielen Workshops und Wettbewerben wird es auch ein Livekonzert der japanischen Band „Runa 1945“ geben. Mitorganisator Max Brewka rechnet mit etwa 10.000 Besuchern. Die meisten werden weiblich und zwischen 12 und 20 Jahren alt sein.

Doch auch der 24-jährige Andreas ist ein Cosplayer. Unter dem Namen Hoseki vertritt er in einem selbstgenähten Kostüm seinen Lieblingscharakter aus einem Online-Computerspiel. Fünf Tage lang hat er von früh bis spät an dem Kostüm genäht, um rechtzeitig zur Convention fertig zu werden. Täglich verbringt er mehrer Stunden vor dem Computer. „Für mich ist das auch Freundschaftspflege“, sagt Andreas. Schließlich hat er über das Spielen Freunde in ganz Deutschland gefunden. „Schlechte Erfahrungen habe ich dabei bis jetzt noch nicht gemacht. Schließlich habe ich über das Internet soagr meine erste große Liebe gefunden“, sagt er und lächelt schüchtern.

Sarah Künne

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